Auf dieser Wiese und auch beim Gebäude – das nicht auf potenziellem Bauland steht – werden die Ingenieure bohren. Foto: Kistner

Die Stadt Albstadt will jetzt einen neuen Versuch unternehmen, in Margrethausen Bauland auf der linken Seit der Eyach zu erschließen. Die Geologie muss halt mitspielen

Albstadt-Margrethausen - Viele Jahre lang hatten die Margrethausener gehofft, durch Baulanderschließung im Gewann Mühläcker östlich der Eyach Neubürger, vorzugsweise junge Familien, anzulocken und auf diese Weise die Chancen für die Erhaltung ihrer dörflichen Infrastruktur zu verbessern.

Dann kam die Hiobsbotschaft: Der Untergrund im Baugebiet in spe ist für eine Bebauung ungeeignet, das Hangrutschrisiko zu hoch – nichts war’s mit dem erhofften Bevölkerungswachstum und dem Bauland für junge Albstädter.

Das Projekt "Mühläcker" war damit gestorben – lediglich im untersten Bereich des Geländes links der Eyach und am Mühlbach, in der Nachbarschaft der Alten Mühle, wo die Hangneigung geringer ist als im Gewann Mühläcker, mochte die Stadtverwaltung die Möglichkeit der Baulandgewinnung nicht völlig ausschließen. Für insgesamt acht Flurstücke, die im vorbereitenden Bauleitplan teils als gemischte Baufläche, teils als Grünfläche und Spielplatz ausgewiesen sind, soll jetzt ein Bebauungsplan erstellt werden. Als Erstes muss allerdings geklärt werden, ob das überhaupt geht, ob das Hangrutschrisiko nicht auch dort zu hoch ist und wie hoch das Grundwasser steht – immerhin fließen in nächster Nähe zwei Bäche. Es bedarf daher einer Untersuchung der Geologie des Hangs und der Hydrologie des potenziellen Baugebiets. Noch einmal möchte die Stadt nicht auf die Nase fallen.

Fünf Jahre Monitoring

Aus diesem Grund wird sie nun eine Baugrunderkundung und einen geotechnischen Untersuchungsbericht in Auftrag geben, und zwar an das Stuttgart Ingenieurbüro Smoltczyk & Partner. Die Stadt hatte vier Büros angeschrieben; von diesen haben nur zwei vollständige Angebote abgegeben, die sich laut Stadtverwaltung allerdings im Umfang deutlich voneinander unterscheiden. Das Angebot von Smoltczyk & Partner genügt den Anforderungen des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau; es sieht für eine erste Erkundungsphase ein ergebnisoffenes fünfjähriges Monitoring, fünf Kernbohrungen und den Ausbau von drei Inklinometer- und zwei Grundwassermessstellen am Hang vor. Erst und nur wenn die Ingenieure zu dem Ergebnis gelangen, dass sich der Hang nicht bewegt, kann ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Bewegung im Hang bedeutet das Aus

Die dafür erforderlichen Bohrungen im Erschließungsgebiet folgen gegebenenfalls in einer zweiten Erkundungsphase. Der Auftrag an, den der Technische und Umweltausschuss an Smoltczyk & Partner vergeben hat, bezieht sich allein auf die erste Phase, für welche die Stuttgarter 128 290 Euro berechnen. Der Planansatz im Haushalt beträgt 312 188 Euro.

In der Aussprache wollte der Laufener Ortsvorsteher Peter Landenberger wissen, ob nicht auch das nördlich an das Planungsgebiet "Bereich Alte Mühle" angrenzende Gewann Bachäcker in die Bebauungsplanung einbezogen werden könnte. Baubürgermeister Udo Hollauer verneinte: "Bachäcker" sei im Flächennutzungsplan nicht als Bauland ausgewiesen.