Die Gewölbekeller, in denen einst auch das im Rebstock gebraute Bier gekühlt wurde, verschwinden jetzt unter dem Neubau am Stadtgraben. Foto: Marcel

In den jetzt wiedergefundenen Anlagen wurde einst das im „Rebstock“ gebraute Bier gekühlt. Sie verschwinden zwar unter einem Neubau in Rottweil, bleiben der Archäologie jedoch erhalten.

Bei den Bauarbeiten am Stadtgraben sind alte Kellergewölbe aufgetaucht, die jetzt wieder unter den beiden Mehrfamilienhäusern verschwinden, die dort gebaut werden. „Das aktuelle Bauvorhaben tangiert die Kelleranlagen aber nicht und überbaut diese nur. Dadurch bleibt dieses archäologische Dokument unverändert im Boden“, sagt der städtische Pressesprecher Tobias Hermann.

Die Keller gehören zum ehemaligen Gasthof Rebstock an der Suppengasse. „Er hatte eine eigene Brauerei, die bis 1910 in Betrieb war“, berichtet Tobias Hermann. So habe sich auch der Name „Eiskeller“ oder „Bierkeller“ entwickelt.

Keller durch Archäologie-Beauftragten dokumentiert

„Die Keller sollen zwischen 1840 und 1875 entstanden sein. 1939 wurden sie zur Luftschutzanlage umgebaut und 1945 wieder entfestigt.“ Unter dem Areal befinden sich laut Hermann drei hintereinanderliegende Gewölbekelleranlagen aus Bruchsteinmauerwerk, die in den dortigen Hang hineingebaut wurden.

Nach dem Abbruch der vormals bestehenden Gebäude, darunter eine Schreinerwerkstatt samt Lager und Sarglager, wurden die Keller durch den ehrenamtlichen Beauftragten der archäologischen Denkmalpflege im Kreis Rottweil dokumentiert.