Landrat Günther-Martin Pauli, Laborleiterin Nicole Ettischer-Schmid und Kreisbrandmeister Stefan Hermann. Foto: Landratsamt

Labor aus Endingen darf keine Corona-Tests mehr durchführen. "Wir verlieren viel Zeit beim Transport!"

Balingen-Endingen - Im Zollernalbkreis konnten seit Ende März Tests auf SARS-CoV-2 direkt vor Ort im veterinärmedizinischen Labor ZAKlab in Balingen-Endingen analysiert werden. Dies ist nun nicht mehr möglich: Das Labor hat keine Kassenzulassung erhalten.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

"In diesen Zeiten müssen pragmatische Lösungen her", betont Landrat Günther-Martin Pauli. "Diese hatten wir mit dem ZAKlab gefunden. Dadurch konnten wir enorme Testkapazitäten im Zollernalbkreis vorhalten und die Ergebnisse lagen zeitnah vor. Unser herzlicher Dank geht an Laborleiterin Nicole Ettischer-Schmid und ihr gesamtes Team für ihren außerordentlichen Einsatz in den letzten Wochen", so Landrat Pauli weiter, der gemeinsam mit Kreisbrandmeister Stefan Hermann das Labor besuchte.

Mit dem Rückgang der Corona-Infizierten hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg das bisherige Verfahren nun abgeändert. Nach aktuellen Regelungen dürfen seit Anfang Juni die Corona-Tests nicht mehr in Endingen analysiert werden.

Abstriche rund um die Uhr

"Wir hätten gerne die sich in den letzten Wochen bewährten Strukturen beibehalten und fortgesetzt. Die Abläufe waren zuverlässig. Die Umstrukturierungen sind für uns nachteilig. Jetzt müssen wir wieder auf weiter entfernte Labore zurückgreifen und verlieren viel Zeit durch Transportwege", so Pauli. Dadurch kommt es zu längeren Wartezeiten bis das Testergebnis vorliegt.

Insgesamt wurden im ZAKlab mehr als 10 000 Abstriche – teilweise rund um die Uhr und an sieben Tagen pro Woche – ausgewertet. Durch die örtliche Nähe und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten des Zollernalb Klinikums, DRK, Corona-Schwerpunktambulanz sowie Landratsamtes erhielten die Patienten ihre Befunde zum Teil schon am nächsten Tag.

Tests der stationären Patienten werden weiterhin bearbeitet

Angestoßen hatte das Projekt die Leiterin des ZAKlab, Nicole Ettischer-Schmid. Das Labor ist eigentlich auf Veterinärmedizin ausgerichtet. Im engen Austausch zwischen dem Ersten Landesbeamten Matthias Frankenberg, der Chefärztin der Inneren Medizin am Zollernalb-Klinikum, Brigitta Bienstein, und der Laborleiterin beim Zollernalb-Klinikum, Zeliha Özkan, wurde das Vorhaben umgesetzt.

Die Proben der im Zollernalb-Klinikum stationär aufgenommenen Patienten werden weiterhin im ZAKlab getestet, um alle Hygienemaßnahmen konsequent einhalten zu können.