Passende Kostüme und Bühenbilder, Tanz, Gesang und Musik: Die Show "Rhythm of the Dance" hat das Publikum in der Balinger Stadthalle fasziniert. Fotos: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Kultshow "Rhythm of the Dance" begeistert die zahlreichen Zuschauer in der Balinger Stadthalle

Mehr als sieben Millionen begeisterte Fans weltweit können nicht irren. Eine volle Balinger Stadthalle und begeisterte Zuschauer belegen ebenfalls, dass die von der National Dance Company of Ireland aufgeführte Show "Rhythm of the Dance" 21 Jahre nach der Premiere nichts von ihrer Faszination verloren hat.

Balingen. Der Komponist und Musikalische Direktor Chris Anglim und der Choreograf und erste Solotänzer Dane McKiernan stellten für Balingen ein Programm auf die Beine, in dem die Symbiose zwischen Tradition und Moderne in beeindruckender Weise gelang. Das hochkarätige Ensemble, das aus dem "Who is Who" der irischen Musik-, Gesangs- und Tanzszene besteht, nahm die Zuschauer mit auf eine Reise nach Irland. Die Beleuchtung und Projektionen von mythischen Landschaften, irischen Wäldern und Küsten gaben die jeweilige Stimmung wieder.

Die Show startete an dem ältesten irischen Ganggrab Newgrange, das mehr als 5000 Jahre alt ist. Gleich mit dem ersten Ton der Solosängerin wurden die Zuschauer von der faszinierenden "Grünen Insel" in den Bann gezogen. Im Anschluss strömten die Tänzer, die das irische Volk symbolisieren, unter Begleitung von langsamen Trommelklängen auf die Bühne. Die Reise ging weiter zum bunten Treiben auf dem Jahrmarkt der Hauptstadt Dublin. Die entbehrungsreiche Reise irischer Emigranten in die USA und deren späteres mitunter sehr hartes Leben dort wurde durch die Projektion der bekannten Schwarzweiß-Fotografie "Mittagspause auf einem Wolkenkratzer", einer mitreißenden Swingnummer und einer melancholischen Ballade wiedergegeben. Spätestens beim berühmten irischen Volkslied "Whisky in the Jar" kannte die Begeisterung des Publikums keine Grenzen mehr und es klatschte bei den weiteren Aufführungen begeistert mit.

Mitreißende Stepptanznummern wechselten sich mit gefühlvollen Liedern und beeindruckenden Instrumentalstücken ab. Das junge Tanzensemble um McKiernan und der bezaubernden ersten Solotänzerin Arlene McVeigh, das von einfachen bis hin zu komplizierten, rasanten und atemberaubenden Schrittfolgen alles abdeckte und auch einmal auf den einfachen Besenstiel als Rhythmusinstrument auswich, zeigte sich bei dem Mix aus Stepptanz, Modern Dance und dem ältesten irischen Tanzstil Sean Nos, der sich über die Jahre zu einem kraftvoll energiegeladen Tanz entwickelte, in Höchstform. Die Solosängerin und die jungen irischen Tenöre, deren Stimmen in Irland eine lange Tradition haben, brillierten ebenfalls.

Für wahre Begeisterungsstürme sorgten auch die Live-Musiker, die die keltische Folklore in moderner Form dar boten. Neben Gitarre, Harfe, Banjo und Bandoneon kamen auch die Uileann Pipes, die dem schottischen Dudelsack ähnlich sind, die Rahmentrommel Bodhran, die maßgeblich für den treibenden Takt der irischen Musik verantwortlich ist, und die Irish Flute, ein Holzinstrument und Vorläufer der modernen Metallflöte, zum Einsatz.

Für Abwechslung war auch in Sachen Kostümierung der Tänzer gesorgt: Fast bei jedem Auftritt wurde das Outfit gewechselt, insgesamt 25 Kostüme kamen zum Einsatz. Doch eines blieb immer gleich: Die von der Irischen Stepptanz-Gesellschaft auf zehn Zentimeter über dem Knie festgelegte Rocklänge wurde durchgängig eingehalten.