Vorhaben für das kommende Jahr angemeldet. Zugleich gibt’s Kritik am Umsetzungsstau.
Balingen - Die Ortschaftsräte in den Balinger Stadtteilen vergessen nichts: Sie fordern, dass Maßnahmen, die bereits in den vorangegangenen Jahren genehmigt waren, nicht nur in den Haushalt 2021 aufgenommen, sondern auch umgesetzt werden. Sie haben auch noch neue Wünsche.
Als es in der Sitzung des Endinger Ortschaftsrats um die Anmeldungen für den Haushalt 2021 ging, hielt Ortsvorsteher Thomas Meitza fest, dass man sich trotz der zu erwartenden Einnahmeausfällen durch die Corona-Krise und der Bindung finanzieller und personeller Ressourcen für die Gartenschau in der Kernstadt auch weiterhin mit Projekten positionieren müsse. Es handle sich fast durchgehend um Maßnahmen zur Substanzsicherung und -erhaltung.
Die Wünsche des Ortschaftsrats reichen vom Kindergartenanbau, um genügend Plätze anbieten zu können, über die Fortführung der Turnhallensanierung und einen barrierefreien Zugang für die Ortschaftsverwaltung bis hin zum Ausbau der Alten Balinger Straße, einen Fußweg von der Schule zur Turnhalle und Verkehrsteiler in der Lehrstraße Richtung Roßwangen und auf der Ortsdurchfahrt Richtung Balingen. Zudem sollen Bebauungspläne für das Neubaugebiet "Reumorgen" und für seniorengerechtes Wohnen aufgestellt werden.
Engstlatt
Der Engstlatter Ortschaftsrat Ortschaftsrat stuft die Brücke über die Bahn nach wie vor als extrem wichtig ein. Sie sei für die ordentliche Anbindung des Verkehrs des Neubaugebiets Bol/Hertenwasen und für einen sicheren Schulweg unbedingt notwendig. Zudem sei der Zustand der Unterführung kritisch.
Wichtig sind dem Gremium zudem die Erschließung des zweiten Bauabschnitts des Neubaugebietes Bol/Hertenwasen, die Sanierung der Hechinger Straße – der Zustand sei sehr schlecht –, und der Hochwasserschutz im Bereich Untere Bachstraße und Schweizerstraße. Schließlich werden für den Friedhof eine Urnenwand und Baumrasengräber sowie die Umsetzung des letzten Bauabschnitts bei der Leichenhalle gefordert. Als dringend sieht der Ortschaftsrat die Erneuerung des Spielplatzes "Im Loch" an.
Erzingen
Ortsvorsteher Hans Peter Wendel präsentierte dem Erzinger Ortschaftsrat für 2019 und 2020 bereits im Haushalt genehmigte, aber immer noch nicht realisierte Maßnahmen. Das Gremium zeigte sich verärgert über die schleppende Umsetzung. Dies sei für die Erzinger Bevölkerung kaum mehr nachvollziehbar und nur sehr schwer zu akzeptieren.
Auf ihre Wunschliste nahmen die Erzinger Räte unter anderem die Einrichtung einer Tagesmutter-Gruppe im alten Lehrerhaus, die Vormerkung der Sanierung der Geischberghalle, den Hochwasserschutz, den Wasserablauf Hinter Höfen und die Sanierung der aus den 1950er-Jahren stammenden Toiletten im Rathaus. Am Herzen liegt ihnen auch Fliederstraße/Ecke B 27, wo die Einmündung aus Richtung Balingen verbreitert werden soll, um das Abbiegen zu erleichtern.
Frommern
Der Frommerner Ortschaftsrat meldet im Zusammenhang mit dem Ausbau des Nahversorgungszentrums Buhren 35 000 Euro für Planungsleistungen und Bürgerbeteiligung an. Dieses Vorhaben sei einer der wichtigsten Punkte für Frommern und die südlichen Stadtteile, wurde festgehalten. Um im Gebiet "Auf Kohl" ein Baugebiet ausweisen zu können, versuche die Verwaltung bis Ende des Jahres die noch notwendigen Flächen aufzukaufen. Für die Erschließung und Sanierung des Fußwegs "Benneck" wurden daher 300 000 Euro beantragt, 400 000 Euro für die Sanierung des Schul- und Rathaus Stockenhausen.
Für die Planung und den Ausbau der Hurdnagelstraße mit Anbindung an die B 463 meldeten die Räte 150 000 Euro an. Auf Vorschlag von Ortsvorsteher Stephan Reuß wurden für eine Querungshilfe am Friedhof Stockenhausen weitere 250 000 Euro auf die Wunschliste gesetzt. Und schließlich war sich das Gremium einig, die Sanierung der Sanitäranlagen in der Festhalle auf der Prioritätenliste weit oben anzusiedeln. Hierfür wird mit Ausgaben von rund 100 000 Euro gerechnet.
Heselwangen
Ein großes Thema auch im nächsten Jahr in Heselwangen ist die weitere Sanierung des Vereinsheims. Die Arbeiten dort haben bereits begonnen, laut Ortsvorsteher Berthold Roller stehen nun der Einbau des Aufzugs, die Erweiterung der Räume sowie die barrierefreien Zugänge auf dem Programm. Ein weiterer Wunsch betrifft die schon lange anvisierte und bereits mehrmals angemeldete Instandsetzung der Verbindungstraße zum Schützenhaus. Zudem, so Roller, wolle man in die Planungen für die Sanierung des sogenannten neuen Teils des Heselwanger Friedhofs einsteigen.
Ostdorf
Im Zusammenhang mit den Anmeldungen zum Haushalt 2021 verwies Ostdorfs Ortsvorsteher Helmut Haug auf die im Haushalt 2020 enthaltenen, aber noch nicht umgesetzten Maßnahmen wie die Sanierung der Lilienstraße oder die Verkleidung der Dachgauben am ehemaligen Schulgebäude. Er und die Räte kritisierten diesen Umstand, der langsam zur Gewohnheit werde. Man könne durch eine Mittelbereitstellung doch nicht Hoffnungen wecken, dann aber diese Maßnahmen nicht umsetzen, so der allgemeine Tenor.
Für das kommende Jahr wünscht sich das Gremium vor allem noch Baumurnengräber auf dem Friedhof. Angemeldet wurden zudem ein Volleyball-/Federballspielfeld auf der Schulwiese, die Neugestaltung der Hoffläche beim Feuerwehrgerätehaus, ein Schuppen oder eine Lagerhalle als Ersatz für das Bauhofgebäude sowie die Sanierung des Feldwegs von der K 7124 bis zur Reitanlage.
Streichen
Auch der Ortschaftsrat Streichen monierte, dass nur wenige Maßnahmen, die für 2020 gewünscht worden waren, umgesetzt wurden, war aber auch froh, dass immerhin ein paar wenige Maßnahmen angegangen wurden. Die Wunschliste für 2021 sieht unter anderem die Unterbringung der Feuerwehr, die Gestaltung des Grabfelds 1 auf dem Friedhof, die Erschließung von Bauland, die Hangsicherung beim Freibad, eine Radwegekonzeption und Wegebaumaßnahmen vor.
Weilstetten
Der dringlichste Wunsch des Weilstetter Ortschaftsrats, weitere Bauplätze im Neubaugebiet "Oberer Brühl" in Roßwangen zu erschließen, wurde erneut nicht berücksichtigt, wie im Gremium kritisiert wurde. Daher werde dieses Vorhaben wieder beantragt, zusätzlich mit der Herstellung der Gemsenstraße, die die Verbindung zwischen der Zinkenstraße und Oberer Brühl herstellen soll.
Im Zusammenhang mit dem geplanten Seniorenheim soll der Straßenbau realisiert werden. Die Weilstetter Räte bedauerten, dass die für dieses Jahr gewünschten Baumaßnahmen in der Tieringer Straße, Oberes Ried, Friedenstraße, Gstangen, Untere Dorfstraße, Bachstraße, Frommerner Straße, Wasenstraße, Im Dillacker, Steinbeisstraße, Wettbachstraße und Hurdnagelstraße keine Berücksichtigung fanden; sie werden erneut angemeldet. Zudem wünschen sie die Verlängerung des Fuß- und Radwegs aus der Rottweiler Straße ins Gewerbegebiet "Rote Länder". Für den Friedhof in Weilstetten sollen im Haushalt 2021 noch Mittel für die Planungen weitere Reihen- und Rasenreihengräber eingestellt werden.
Zillhausen
Die umfassende Sanierung des Gebäudes der Ortschaftsverwaltung, in dem auch die Feuerwehr untergebracht ist, setzte der Zillhausener Ortschaftsrat an die oberste Stelle der Haushaltsanmeldungen. Gewünscht werden außerdem die Fortsetzung der energetischen Sanierung der Schulhausfassade, der Ausbau der Hailanderstraße mit Tannenweg und Lönsweg, der Roßgumpen-, Wasserfall- und Rainstraße sowie die Sanierung der Brücke in der Rainstraße. Ein Barfußpfad steht ebenfalls auf der Liste. 2021 soll Außerdem Geld für Planungen zur Verfügung stehen, die aufzeigen, wie der Kreuzungsbereich Pfeffinger-Straße/Hochholzstraße und Auchtenstraße verbessert werden kann und wo zusätzliche Wanderwege rund um Zillhausen angelegt werden können.
