Von einem Hubwagen aus geht ein Mitarbeiter gut geschützt gegen die Raupen der Falter vor. Foto: Hauser

Mit Zuckerlösung und Flammen wird giftige Raupenart bekämpft. Ohne Schutzanzug geht nichts.

Balingen - Sie haben Schutzanzüge an, tragen Handschuhe und eine Gesichtsmaske: Die Mitarbeiter einer Balinger Gartenbaufirma gehen in der Hindenburgstraße gegen den giftigen Eichenprozessspinner vor.

Die Raupen des Nachtfalters waren von einem Bewohner des Mehrfamiliengebäudes der Balinger Wohnbaugenossenschaft in einem Baum entdeckt worden. "Wir haben sofort entsprechend informiert und eine Fachfirma beauftragt", schildert Wohnbau-Vorstandsvorsitzende Matthias Aigner das Vorgehen. Es sei aber nur ein Baum auf dem Gelände betroffen.

Nun ist ein Mitarbeiter der Gartenbaufirma auf einem Hubwagen dabei, auf dem Baum Nester ausfindig zu machen. Hat er eines entdeckt, werden die Raupenhaare mit einer Zuckerlösung bestrichen, nach einer kurzen Einwirkungszeit abgeflammt und schließlich abgesaugt.

Haare sind gefährlich

"Es sind die Haare, die gefährlich sind", schildert ein Mitarbeiter die Notwendigkeit der Maßnahme. Diese könnten Hautallergien auslösen und unter anderem zu Atemnot führen.

Während es für die Wohnbau der erste Einsatz dieser Art ist, wie Aigner erklärt, hatte die Stadt Balingen in diesem Jahr schon zwei Mal mit dem Eichenprozessionsspinner zu tun: Zum einen war er vor Wochen auf dem Ostdorfer Friedhof aktiv, zum anderen Ende Juni beim Kinderspielplatz in der Horber Straße.

"Aktuell ist uns kein weiterer Fall bekannt", sagt der Pressesprecher der Balinger Stadtverwaltung, Jürgen Luppold. Die Mitarbeiter des Bauhofs seien aber sensibilisiert und würden die Bäume bei städtischen Einrichtungen oder auf städtischen Grünflächen im Auge behalten. Sollten sie Nester entdecken, werde sofort über die Gefahren informiert und abgesperrt, wie es beim Kinderspielplatz der Fall gewesen sei. Damals sei auch eine Fachfirma mit der Beseitigung beauftragt worden.