Der Spielplatz in der Horber Straße ist gesperrt. Foto: Thiercy

Bäume in Horber Straße befallen. Gebiet abgeriegelt. Warum Raupe für Menschen so gefährlich ist.

Balingen - Am Spielplatz in der Horber Straße auf Heimlichenwasen haben Raupen des Eichenprozessionsspinners Bäume befallen. Das Gelände ist deshalb mit Bauzäunen abgesperrt.

Ein Warnschild signalisiert: "Achtung Allergiegefahr!" Aber wie gefährlich ist die kleine Raupe für den Menschen wirklich?

Gefahr für Mensch und Tier

Die Raupen des Schmetterlings besitzen an ihrem Körper feine Brennhaare, die ein Nervengift enthalten. Die fast unsichtbaren Härchen dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest. Je intensiver und häufiger man mit ihnen in Kontakt kommt, desto schlimmer können auch die Nebenwirkungen sein. An nicht bedeckten Körperstellen kann der Kontakt mit den Härchen zu Juckreiz, Bläschen und Ausschlag führen. Auch Reizungen der Atemwege, Schwindel und Fieber können Folgen sein. In Ausnahmefällen droht sogar ein allergischer Schock, erklärt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden- Württemberg (FVA) in einer Mitteilung.

Weil die Härchen des Falters leicht brechen, sei auch die Verbreitungsgefahr über die Luft groß. Tiere können ebenfalls betroffen sein. Zwar schütze das Fell den Körper, die Härchen des Eichenprozessionsspinners können sich trotzdem an die Schnauze setzen und Schleimhäute befallen.

Gegenmaßnahmen

Ist ein Baum erst einmal befallen, gibt es mehrere Möglichkeiten, die Nester zu entfernen. Laut FVA werden die Eichenprozessionsspinner aber nur entfernt, wenn sie sich in Gebieten befinden, wo viele Menschen unterwegs sind und eine Sperrung nicht möglich ist. Dann können die Tiere abgesaugt oder verbrannt werden. Es gibt auch die Möglichkeit, mit Pflanzenschutzmitteln gegen die Eichenprozessionsspinner vorzugehen. Das sei aber nur bis zu einem gewissen Entwicklungsstatus der Raupe möglich, weil sie ihre Brennhaare früh entwickelt. Danach wären Pflanzenschutzmittel wirkungslos, weil auch eine tote Raupe Brennhaare verliert.

Wie kann man sich schützen?

Dafür hat der FVA einige Tipps: Grundsätzlich gilt natürlich, befallene Gebiete zu meiden. Dazu werden die Stellen, wie in Balingen, meist gesperrt. Zudem sollte man die Raupen und ihre Nester nicht berühren. Wenn man doch die Befürchtung hat, die Härchen berührt zu haben, sollte man duschen und die Kleidung wechseln. Wichtig sei außerdem, die Nester nur von Profis entfernen zu lassen.

Dies soll auch in den kommenden Tagen in Balingen geschehen, wie von der Stadt zu erfahren war.