Im Streit um die Kennzeichnung von Rindern mit Ohrmarken erhält Landwirt Ernst Hermann Maier Rückendeckung von Landrat Pauli. Foto: Archiv-Foto: Ungureanu

Ton im Ohrmarken-Streit wird rauer: Günther-Martin Pauli wirft Grün-Rot willkürliches Handeln vor.

Balingen-Ostdorf - Im Streit um die Kennzeichnung von Rindern mit Ohrmarken wird der Ton rauer. Günther-Martin Pauli, CDU-Landtagsabgeordneter und Landrat des Zollernalbkreises, hat Grün-Rot willkürliches Handeln vorgeworfen.

"Es ist ungeheuerlich, mit welcher Sturheit Landwirtschaftsminister Alexander Bonde bei diesem Thema vorgeht, statt nach einer sinnvollen Lösung zu suchen", sagte Pauli. Er reagierte damit auf die Entscheidung des Grünen-Ministers, dem Balinger Landwirt Ernst Hermann Maier – bundesweit als Rinderflüsterer bekannt – Fördergelder zu streichen, weil sich Maier weigert, seinen 270 Rindern Ohrmarken als Kennzeichnungsmerkmal für den Fall von Seuchen einzustanzen. Stattdessen spritzt Maier den Tieren einen Mikrochip unter die Haut.

Pauli verteidigt die Ausnahmeregelung seiner Behörde und verweist auf entsprechende Möglichkeiten in der Viehverkehrsordnung. Im digitalen Zeitalter müsse diese alternative Kennzeichnungsmethode möglich sein, sagte Pauli: "Das Landwirtschaftsministerium sollte ein funktionierendes System nicht ohne Not kaputtmachen und damit die Existenz eines Betriebs gefährden."