Auch das DRK beteiligt sich an der Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Landratsamt startet Social-Media-Kampagne / Videos sind auf der Website

Zollernalbkreis. Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen startet das Landratsamt Zollernalbkreis mit Unterstützung von #imländle eine Social-Media-Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Unter dem Hashtag #faustweg läuft das erste Video auf der Website des Landkreises (www.zollernalbkreis.de) und unter www.imlaendle.de. Ziel ist es, über das Thema zu informieren und sensibilisieren sowie die regionalen und überregionalen Beratungsstellen bekanntzumachen.

Im Schnitt erlebe jede vierte Frau in Deutschland im Alter zwischen 16 und 85 Jahren mindestens einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt, heißt es. Die Übergriffe fänden in allen Lebensbereichen statt – am Arbeitsplatz, in der Freizeit, in der Pflege und großteils in der Partnerschaft.

Die Hemmschwelle der Betroffenen, Hilfsangebote zu nutzen, sei groß. Nur 20 Prozent machten hiervon Gebrauch, sei es aus Angst, Scham oder Unwissenheit. "Mit der Kampagne setzen wir ein klares Zeichen gegen jegliche Art von Gewalt", so Landrat Günther-Martin Pauli.

In einem späteren Videoclip sprechen sich bekannte Personen aus der Region öffentlich gegen Gewalt an Frauen aus. Damit soll motiviert werden, einen eigenen Beitrag gegen Gewalt zu leisten: Jede und jeder sei eingeladen, ein Bild oder kurzes Video unter #faustweg mit der Geste der Solidarität zu posten, teilt das Landratsamt mit. Diese Geste aus der Gebärdensprache werde in den #faustweg-Videos und auf den Plakaten gezeigt.

Der Verein Feuervogel Zollernalbkreis ist örtliche Anlaufstelle für Opfer sexualisierter Gewalt. Er berät und informiert Fachkräfte, Eltern und andere Vertrauenspersonen. Auch die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Balingen führen Beratungsgespräche und bieten betroffenen Frauen gezielte Unterstützung an.

Als weitere Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer und ihre Familien hat der Weiße Ring eine Außenstelle im Zollernalbkreis. Darüber hinaus berät und vermittelt das bundesweite Hilfetelefon anonym telefonisch und online rund um die Uhr in mittlerweile 18 Fremdsprachen.

Die Videoreihe wurde von der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten gemeinsam mit #imländle konzipiert und produziert sowie durch das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, der Kommunalen Kriminalprävention Zollernalbkreis, der Stiftung Mensch, OEW, Lebenshilfe Zollernalb und der Werbeagentur Rudek unterstützt.   #faustweg: Die Faust symbolisiert Gewalt. Die Social-Media-Kampagne richtet sich gegen Gewalt an Frauen – also weg aus Gewaltsituationen. Gleichzeitig soll Betroffenen Mut gemacht werden, dass es auch einen Weg (Ausweg) aus der Gewalt gibt.