Pieks: Eine Mitarbeiterin des Zollernalb-Klinikums erhält die Corona-Impfung. Foto: Kaufmann Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Zwei Betriebsärzte verabreichen die Vakzine

Zollernalbkreis. In den beiden Krankenhäusern in Balingen und Ebingen ist mittlerweile fast die Hälfte aller Mitarbeiter gegen Corona geimpft.

Mit der Mitarbeiterimpfung hatte sich die Leitung des Zollernalb-Klinikums seit Mitte Dezember befasst. Zum damaligen Zeitpunkt kam die Information, dass Kliniken wenige Tage nach der Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ausreichend Impfstoff erhalten würden. Da es zu anfänglichen Schwierigkeiten kam, Impfstoff zu bekommen, musste ein zeitnaher Ersatzplan aufgestellt werden. Nach großen Bemühungen seitens des Zollernalb-Klinikums sei es dann gelungen, Termine für Mitarbeiter sowohl im Kreisimpfzentrum (KIZ) in Meßstetten als auch im Zentralimpfzentrum (ZIZ) in Tübingen zu organisieren. Seit Mitte Februar ist es zudem an den beiden Standorten in Balingen und Ebingen möglich, dass die beiden Betriebsärzte Horst Dreizler und Jochen Molsner die Impfungen verabreichen. Die Terminvergabe erfolgt über ein Online-Tool, das Mitarbeitern aus allen Berufsgruppen ermöglicht, eine Übersicht zu erhalten, wann Termine verfügbar sind.

Man freue sich darüber, teilt das Klinikum mit, dass die Impfbereitschaft im Klinikum sehr hoch sei. Aktuell seien 45 Prozent der Mitarbeiter geimpft (Stand 16. März). Wegen der vorübergehenden Aussetzung der Impfungen mit Astrazenaca sei es zu Verzögerungen gekommen; derweil seien die Impfungen mit anderen zugelassenen Stoffen wie geplant fortgesetzt worden.

"Die Impfung hat eine sehr hohe Schutzwirkung, mit ihr fühle ich mich sicherer", sagt etwa Oliver Kinder, Leitender Oberarzt in der Zentralen Notaufnahme. Corona habe, so Kinder, nicht einschätzbare Krankheitsverläufe. Letztendlich müsse jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich impfen lassen wolle. "Für mich persönlich ist es neben dem eigenen Schutz auch ein Beitrag für die Gesellschaft, geimpft zu sein", so Kinder.

Die Krankenschwester Carmen Alex gibt zu, zu Beginn skeptisch gewesen zu sein: Sie habe nicht zu den Ersten gehören wollen, die geimpft werden: "Durch meine Tätigkeit hier im Krankenhaus habe ich jedoch gesehen, was Corona für Spätfolgen haben kann und mir wurde klar, dass die Impfung das geringere Übel zu sein scheint." Und weiter: "Für mich als in der Palliation Tätige spielt Lebensqualität eine entscheidende Rolle: Bei einem schweren Verlauf muss ich mit Spätfolgen rechnen, die unter Umständen das Leben nicht mehr lebenswert machen. Das Stichwort Zivilcourage ist mir hier auch wichtig. Ich kann nicht erwarten, dass eine Herdenimmunität eintritt, solange ich nicht gewillt bin, ebenfalls etwas dafür zu tun. Ich sehe die Impfung als Chance, dass wir wieder zur Normalität zurückkehren können."