Damit Wasser auf den Feldern besser abfließen kann, räumt ein Bauhof-Mitarbeiter die Drainagerohre rund um den Zwerenbach bei Ostdorf frei. Der balinger Bauhof ist für diese Arbeiten zuständig, seitdem Ostdorf eingemeindet wurde. Foto: Hennings

Nach mildem Winter ist der Bauhof in Balingen bereits voll auf Frühling eingestellt. Winterdienst nur auf Hauptstraßen.

Balingen - Die Schneeschaufel verstaubt im Keller, die Handschuhe liegen in der Truhe: Abgesehen vom Scheibenkratzen am Morgen war der Winter für die Balinger kaum spürbar. Die Mitarbeiter des Bauhofs widmen sich daher ganz der Frühlingsarbeit.

Dort, wo im vergangenen Jahr die Streufahrzeuge Tag und Nacht in Dauerschleife ausrückten und wo Streugut wegen des langen Winters nachbestellt werden musste, können es die Bauhof-Angestellten in diesen Wochen zumindest etwas ruhiger angehen lassen. Grund sind die vergleichsweise milden Wintermonate: Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, war es seit dem Jahr 1881 zwischen Anfang Dezember und Ende Februar nur in drei Jahren wärmer als in diesem Winter (wir berichteten). Eine geschlossene Schneedecke bildete sich in Balingens Innenstadt nicht.

Statt Straßen zu streuen, machen die Mitarbeiter des Bauhofs daher bereits Bäume mit notwendigen Schnittarbeiten "frühlingsfest". Das passiert in einem "viel stärkerem Umfang" als für diesen Zeitpunkt ursprünglich eingeplant, teilt Bauhofleiter Marc Pfeilmayer mit. Die Baumpflegearbeiten konnten somit so stark und intensiv wie selten getätigt werden.

Auch Baumaßnahmen, die bei kälteren Temperaturen oder Schnee nicht möglich gewesen wären, stehen auf dem Programm. In Ostdorf am Zwerenbach legt ein Bagger des Bauhofs in diesen Tagen die Drainage unter den Feldern frei, um Verstopfungen zu beseitigen. Beim Kinderspielplatz "Auf dem Heuberg" in Balingen wird ein Weg mit neuem Split ausgebessert.

In den kommenden Tagen und Wochen sind nach Angaben von Marc Pfeilmayer die Herrichtung von Kinderspielplätzen, die Ausbesserung von Schlaglöchern und weiterhin die Pflege der Grünanlagen geplant.

Wohl kaum noch benötigt werden hingegen Streusalz, Asche und Sand, die gegen Glätte auf Straßen und Gehwegen verwendet werden. "Es sind noch ausreichend Streumittel vorhanden, die bis zum nächsten Winter eingelagert werden", sagt Pfeilmayer.

Nur Hauptstraßen werden geräumt

23-mal ist sein Team bisher zum Winterdienst ausgerückt, vor allem morgens. Die Touren gingen jedoch nicht über die sogenannte Dringlichkeitsstufe II von IV hinaus. Heißt: Abgefahren werden mussten in der Stadt und den Teilorten nur Hauptstraßen und Gefahrenstellen. In Tempo-30-Zonen sowie in Wohn- und Nebenstraßen musste nicht geräumt werden.

Freuen darüber darf sich Balingens Kämmerer Jürgen Eberle. Durch die wegfallenden Winterarbeiten können laut Marc Pfeilmayer Kosten eingespart werden, weil weniger Streugut gekauft werden müsste und für Fahrzeuge und Zubehör weniger Betriebsstoffe und Reparaturkosten anfielen.

Zum anderen sammelten sich bei Mitarbeitern weniger Überstunden und Zeitzuschläge an. Nach dem harten Winter im Vorjahr sei das für die Angestellten des Bauhofs und die Stadtverwaltung ein gern gesehener Ausgleich.