Die ersten Frühlingsboten sind schon zu sehen – der Winter hat in diesem Jahr seinen Namen nicht verdient. Foto: Kästle

Wetterstatistik zeigt: Für die Jahreszeit war es im Februar in der Region deutlich zu warm.

Balingen-Heselwangen - Mit dem Februar endet für die Meteorologen der Winter – in der Region war es indes ein Winter, der nur dem Namen nach einer war, denn es gab in den vergangenen Monaten weder strengen Frost noch den erwarteten Schnee.

Der sogenannte klimatologische Winter umfasst für die Wetterfrösche den Dezember des Vorjahres sowie den Januar und Februar des neuen Jahres. Laut Statistik war es in diesen drei Monaten im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre 0,7 Grad kalt, an Neuschnee kamen 61 Zentimeter, und an 31 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke. Und heuer?

In diesem Winter war es durchschnittlich 3,9 Grad warm, an Neuschnee kamen nur magere sechs Zentimeter zusammen, und Schnee lag auf Stationshöhe in Heselwangen auch nur an vier Tagen. Also ein viel zu warmer und schneearmer Winter, was den Geldbeutel für das Heizen und Streuen schonte, die Wintersportfreunde jedoch jammern ließ. Aus der Statistik ist ebenfalls zu entnehmen, dass der milde Winter nur vom noch wärmeren Winter 2007 mit damals durchschnittlich 4,3 Grad übertroffen wird. So wenig Neuschnee wie aktuell gab es in den vergangenen 30 Jahren noch nie, und bei den Tagen mit Schneebedeckung hat nur der Winter von 1989/1990 noch einen Tag weniger – nämlich nur drei – vorzuweisen.

Zur Erinnerung: Vergangenes Jahr gab’s einen ganz anderen – einen wirklichen – Winter. Dazu hat vor einem Jahr auch maßgeblich der Februar beigetragen. Er brachte damals alleine 27 Frosttage hervor, an 25 der 28 Februartage lag eine geschlossene Schneedecke, und die Neuschneesumme aus den 20 Schneefalltagen betrug damals stattliche 50 Zentimeter. Und zu kalt war der Februar 2013 auch – minus 1,6 Grad Monatsdurchschnittstemperatur.

Der Februar 2014 war das Gegenteil: 4,6 Grad Durchschnittstemperatur, 51,2 Liter Niederschlag und 89,7 Stunden Sonnenschein (Durchschnitt: 0,8 Grad, 46 Liter Niederschlag, 98,6 Stunden Sonnenschein). Die größte Abweichung gab’s also bei der Temperatur. Über den ganzen Monat hinweg blieb diese tagsüber im Plusbereich, es gab also keine Eistage, bei denen die Temperatur 24 Stunden lang unter null Grad bleibt.

Im übertragenen Sinn gab es aber schon Eistage – das waren die frühlingshaften Tage mit Sonnenschein, an denen die Cafés öffneten und sich die Sonnenhungrigen ein erstes Eis im Freien schmecken ließen. So ein Tag war beispielsweise der 24. Februar. Dieser Montag war mit einer Tagestiefsttemperatur von minus 3,4 Grad der kälteste, mit 14,1 Grad Tageshöchsttemperatur der wärmste Tag und mit 9,7 Stunden auch der sonnenscheinreichste Tag im Februar 2014.

Bei Nacht ging die Temperatur im Februar zwölfmal unter die Frostgrenze. Regentage mit jeweils über einen Liter pro Quadratmeter gab es sechs. Dabei hat es am 13. und am 26. des Monats jeweils rund 15 Liter geregnet – und am 13. gab es auch das erste Gewitter in diesem Jahr. Schnee war über den ganzen Monat hinweg Mangelware – Frau Holle schütte ihre Betten in Heselwangen nur an zwei Tagen aus. Kümmerliche zwei Zentimeter dick war die Schneedecke am Morgen des 27. Februar.