Im Gebäude will Jetter ein Brau- und Backhaus unterbringen, dem "Adlerbräu" also eine neue Heimat geben - nur einen Steinwurf entfernt vom früheren Brauereistandort. Die früher bestehenden, heute zugemauerten Zugänge hin zur Wilhelmstraße und zur Steinach sollen wieder geöffnet und mit teils großzügigen Türen und Fenstern versehen werden. Im Brau- und Backhaus könne man regionale Produkte genießen, außerdem wäre Raum für "Kunst und Kultur zwischen Kupferkesseln". Damit würde man an die kulturelle Tradition des Lichtspielhauses anknüpfen, so Jetter.
Erfahrung mit der Reaktivierung älterer Gebäude
Gänzlich anders sieht das Konzept des Binsdorfer Architekten Bernd Haensch aus: Es sieht am Tanzcasino einen dreigeschossigen Anbau vor, an einer Ecke mit einer großen Glasfassade. Darin untergebracht werden sollen flexibel einteilbare Büroflächen etwa für Start-Ups und Kleinunternehmen. Auch eine Gastronomie sowie Einzelhandel sei möglich, so Haensch.
Der Binsdorfer Architekt sagte zudem, er wolle das Projekt in Eigenregie und teilweise auch für eigene Nutzung stemmen: Seine beiden Söhne Dominik und Luca wollten künftig stärker in Balingen präsent sein: Der eine wolle dort das Architekturbüro weiterführen, der andere durch sein Netzwerk für die entsprechende Belebung der anderen Büroflächen sorgen. Erfahrung mit der Reaktivierung älterer Gebäude habe man, so Haensch: In Ebingen etwa das "Schlössle", für das vergangene Woche Richtfest gefeiert worden sei.
Tanzcasino könnte zu "Präsentations- und Innovationsstandort" werden
Das sogenannte BLab schwebt dagegen dem Sulzer Unternehmer Volker Elsässer vom Unternehmernetzwerk Süd und dessen Balinger Architekten Markus Wochner vor: Ans Tanzcasino wollen sie einen dreigeschossigen Anbau setzen mit einer Nutzfläche von rund 1100 Quadratmetern, in einer Massivholzwandkonstruktion und damit als ein "Leuchtturmprojekt für Bauen mit regionalem Holz".
Darin sowie im früheren Tanzcasino sollen Flächen zur flexiblen Nutzung aus den Bereichen Wirtschaft, Industrie, Hochschulen und Handwerk eingerichtet werden. Das Tanzcasino könne damit, sagte Wochner, zum "Präsentations- und Innovationsstandort" werden, ähnlich etwa dem Albstädter Technologiezentrum oder dem Digital-Hub in Horb. Im einstigen Tanzcasino wären auch kulturelle Veranstaltungen möglich. Über eine Gastronomie im Erdgeschoss könnte das "BLab" betrieben werden, Gespräche mit potenziellen Betreibern sowie interessierten Mietern habe es schon gegeben, so Wochner.
n Die Präsentationen der drei Konzepte sollen nun im Balinger Rathaus öffentlich ausgestellt werden, sodass sich auch die Balinger ein Bild davon machen können.
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