Der "Raufelsen" wurde zunächst mal gesichert. Foto: Braun

Schaden am "Raufelsen" geht kräftig ins Geld. Kosten für Wiederaufbau auf 200.000 Euro beziffert.

Baiersbronn - Seit dem Hochwasser Anfang Januar sorgt der sogenannte "Raufelsen", der Staudamm zwischen Baiersbronn und Mitteltal, für einiges Kopfzerbrechen bei den Verantwortlichen der Gemeindewerke.

Bei den großen Regenmengen Anfang Januar brach der Damm Raufelsen. Damit ging eine wichtige Stromproduktionsanlage für die Gemeinde sozusagen in den Fluten unter. Claus Lieb, der technische Betriebsleiter der Gemeindewerke, hat aktuell alle Hände voll zu tun, um die Planungen für die Instandsetzung des "Raufelsens" voran zu bringen.

"Der Damm wurde 1986 als Staustufe gebaut, ursprünglich sollte noch ein Pumpspeicherwerk gebaut werden. Doch diese Pläne wurden dann nicht weiter verfolgt", erklärt Lieb. In den vergangenen Jahren habe man schon einige Sanierungsmaßnahmen an der Anlage vorgenommen, es seien auch gewisse Schäden zu sehen gewesen. "Dass der Damm aber komplett brechen würde, damit hatte keiner gerechnet."

Massive Verluste

Lieb betont, dass es sich bei der Staustufe nie um einen Hochwasserschutz, sondern immer nur um eine Anlage zur Stromproduktion gehandelt habe. "Das angestaute Wasser wird in unsere Druckleitung eingeleitet, und diese leitet das Wasser in das sogenannte ›Alte Werk‹, in dem große Turbinen den Strom dann erzeugen." Gleichzeitig läuft noch eine Leitung in Richtung Eishalle – für die Kühlung der Eisfläche. Während des massiven Hochwassers seien keine Sicherungsarbeiten am Damm möglich gewesen, nun habe aber eine örtliche Baufirma eine Grundsicherung des Damms vorgenommen, erklärt Lieb.

Nicht nur der Ausfall der Kühlung für die Eisbahn und die damit verbundene einwöchige Schließung der Freizeiteinrichtung, die inzwischen aber wieder geöffnet ist, sind Folgen des Dammbruchs, auch einen massiven finanziellen Verlust durch den Ausfall der Stromerzeugung müssen die Gemeindewerke verkraften. "Durch den nun errichteten Behelfsdamm kann vorerst nur die Kühlung der Eisbahn aufrecht erhalten werden", teilt der technische Betriebsleiter mit. Allerdings würden rund 10 000 Euro Einnahmen pro Monat bei der Stromproduktion fehlen, dieser Ausfall müsse schnellstens behoben werden.

Kosten von rund 200.000 Euro

"Wir sind aber noch lange nicht fertig", betont Lieb und beziffert die Kosten für den Wiederaufbau des "Raufelsens" auf rund 200 .000 Euro. Erste Schätzungen lagen bei der Hälfte, doch nun habe man gesehen, dass der Schaden doch extrem sei.

Bisher sind rund 20. 000 Euro für die ersten Sicherungsmaßnahmen investiert worden, nun gehe es darum, möglichst schnell die Genehmigung des Wasserwirtschaftsamts zu bekommen, um mit dem Neuaufbau zu beginnen. "Wir wollen und müssen den Damm wieder in einen guten Zustand versetzen, die Stromproduktion muss schnell wieder in Gang kommen", sagt Lieb. Der "Raufelsen" als Staustufe ist Voraussetzung für die Stromerzeugung im "Alten Werk", das dadurch die zweitgrößte Wasserkraft-Stromerzeugungsanlage in der Gemeinde Baiersbronn ist. "Ein Viertel des in der Gemeinde durch Wasserkraft produzierten Stroms wird im ›Alten Werk‹ erzeugt", so Lieb.

Nach dem Absacken der Druckleitung vor rund zwei Jahren im Bereich der Tennishalle ist der Dammbruch ein weiterer großer Schadensfall, den die Gemeindewerke verkraften müssen.

Beim Wiederaufbau des Damms sollen zeitgemäße Materialien verwendet werden, auch soll in Zukunft der Zustand regelmäßige kontrolliert werden. "Ich würde natürlich gerne so schnell wie möglich anfangen, doch auch die Witterung muss passen, und die Eishalle soll bis Anfang März geöffnet bleiben", erklärt Lieb. Er rechnet mit einem Baubeginn im Frühjahr, in rund drei Wochen Bauzeit sollten dann die wichtigsten Arbeiten erledigt sein, der Rest werde nach und nach erfolgen.