Die Luftrettung rückt auch im Schwarzwald immer wieder aus, um verunfallte Wintersportler zu bergen. (Symbolfoto) Foto: dpa-Zentralbild

Ehrenamtliche Helfer haben zur dutzende Einsätze im Winter. Ehrenamtliche Helfer retten Verletzte aus Loipen oder von Skihängen.

Baiersbronn - Die Wintersportgebiete entlang der Schwarzwaldhochstraße (B 500) beschäftigen derzeit die Bergwacht Obertal besonders. Nahezu täglich rückt die Schnelleinsatzgruppe aus, um Verletzte aus Loipen oder von Skihängen zu retten. In der vergangenen Woche mussten die Retter sechs Mal ausrücken. "Weil es tagsüber keine Skiwacht gibt, trifft es gerade vermehrt unsere Ortsgruppe", erklärt Harald Dieterle, Vorsitzender der Obertaler Bergwacht. In der Tat habe man zur Zeit "viel zu bewältigen", doch er habe auch das Glück über eine "kampfstarke Truppe" zu verfügen. Mehr als 50 Aktive sind für die Bergwacht Obertal rund um die Uhr im Einsatz, auch an den Wochenenden - und das ehrenamtlich.

In der Vorwoche mussten die Helfer mehrere Skifahrer nach Stürzen versorgen. Ein Rodler verlor sogar derart die Kontrolle über sein Gefährt, dass er frontal gegen einen Baum prallte und mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden musste.

Derartige Einsätze sind nur dank der Schnelleinsatzgruppe möglich, die wie Freiwillige Feuerwehren mit Piepser ausgestattet sind und im Bedarfsfall zur Stelle sind. Einen entscheidenden Unterschied gibt es dann aber doch, verdeutlicht Dieterle: "Wir bekommen keine Aufwandsentschädigung, sondern machen das komplett ehrenamtlich. Gott sei Dank habe ich so gute Mitglieder, die das hervorragend machen."

Kein nennenswerter Anstieg

Die Obertaler Bergwacht ist für den Kreis Freudenstadt zuständig, vor allem aber liegt das Hauptaugenmerk im Winter auf den Skigebieten Ruhestein, Vogelskopf und Zuflucht. Doch nicht nur im Winter haben die Bergretter gut zu tun, auch im Sommer gilt es Mountainbiker oder Gleitschirmflieger aus prekären Situationen zu retten. "Im Jahr kommen wir im Schnitt auf 60 bis 70 Einsätze, das verteilt sich dann recht gleichmäßig auf Sommer und Winter", klärt Dieterle auf. Trotz der aktuell fordernden Lage sieht er keinen bemerkenswerten Anstieg an Unfällen: "Das ist einfach der ganz normale Winterwahnsinn."

Unfallzahlen der Vorsaison

In der vergangenen Skisaison 2017/18 waren laut einer Erhebung der Auswertungsstelle für Skiunfälle, an der neben dem DSV auch die Stiftung Sicherheit Ski und die Arag-Sportversicherung mitwirken, mehr als 42.000 Wintersportler in Deutschland in einen Unfall verwickelt. Ein Anstieg im Vergleich zur Vorsaison um drei Prozentpunkte. Dabei wurden lediglich Unfälle betrachtet, die eine medizinische Behandlung nach sich zogen. Vor allem für Knie- und Schulterverletzung seien gerade Skifahrer anfällig, erläutert die Studie. Das Knie wird mit 32,4 Prozent aller Verletzungen am häufigsten in Mitleidenschaft gezogen.