Elke Peterson will Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche sein. Foto: Peterson Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Elke Peterson ist die neue Jugendreferentin in Baiersbronn / Nicht immer auf Verständnis gestoßen

Elke Peterson ist seit dem 1. September evangelische Jugendreferentin in Baiersbronn. "Für Gott unterwegs sein": Das will sie von nun an. Am Sonntag wird sie der Kirchengemeinde in einem Gottesdienst vorgestellt.

Baiersbronn. "Ich bin nicht immer auf Verständnis gestoßen", erzählt Elke Peterson über die Entscheidung, ihr Leben Gott zu widmen. "Viele meiner Schulfreundinnen fanden das komisch." Gleichgesinnte fand sie eher in christlichen Gruppen. Doch auch ihr familiäres Umfeld steht hinter ihr. "Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen", so Peterson.

Dennoch übernahm die junge Frau den Glauben an Gott nicht ohne darüber nachzudenken. "Im Teenie-Alter macht man sich selbst Gedanken über den Glauben. Ich habe mich dafür entschieden, dass ich mit Jesus unterwegs sein möchte", sagt Peterson, die 1988 geboren ist, mit Entschlossenheit in der Stimme. Ihre Worte wählt sie mit Bedacht. "Gott hat schon oft meine Gebete erhört", sagt sie ohne jeden Zweifel.

Vom Glauben im Alltag

"Meine Eltern leben den Glauben im Alltag", erzählt die junge Frau. Sie erinnert sich an eine Situation, die ihr fest im Gedächtnis geblieben ist: Ihr Vater, dessen Hobby es ist, an seinem Auto zu basteln, vermisste eine Schraube. Gemeinsam mit ihm betete die junge Elke Peterson dafür, dass die Schraube wieder auftauchen möge. Und siehe da: Sie tauchte wieder auf. Eindeutig ein Zeichen für Elke Peterson, dass Gott existiert und ihr Gebet erhörte. Dennoch wollte sie beruflich nicht von Anfang an einen christlichen Weg einschlagen. Peterson machte eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin. "Eigentlich hat mir der Job Spaß gemacht", sagt sie achselzuckend und scheint sich selbst nicht ganz sicher zu sein, wieso sie nicht dabei geblieben ist. Im Anschluss besuchte sie einen biblischen Jahreskurs. Knapp zehn Monate lang lernte Peterson dort die Bibel kennen, erzählt sie. Dem folgte ein Studium der Gemeindepädagogik in St. Chrischona in der Schweiz.

In Baiersbronn gab es etwas über zwei Jahre keinen evangelischen Jugendreferenten mehr, dafür aber FSJler. Der CVJM-Vorstand habe gemerkt, dass die Ehrenamtlichen mit ihren Kapazitäten am Ende angelangt seien, es aber noch immer viel zu tun gebe, erzählt Peterson. Es sei nicht so angedacht, dass die neue Jugendreferentin von nun an alle Gruppen und Kreise übernimmt. Viel mehr solle sie als Unterstützung dienen und eben auch neue Ideen einfließen lassen.

Mädels-Jungschar, Seniorenkreis, Kinderkreis, Krabbelgruppe: In ihren ersten Tagen hat sich Peterson schon überall vorgestellt. Noch müsse sich alles einpendeln. Ein Tag sei prall gefüllt mit Konfirmationsunterricht, Mädels-Jungschar, Besprechungen für eine Freizeit und der Gruppe "Mezzo Mix", an anderen Tagen verbringt sie die meiste Zeit an ihrem Schreibtisch im evangelischen Gemeindehaus in Baiersbronn. "Einen normalen Tag gibt es fast nicht", sagt Elke Peterson. Es sei ein abwechslungsreicher Job, fährt sie fort und strahlt dabei voller Zuversicht, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.

Auf die Frage, ob sie denn gewappnet sei für alle Fragen, mit denen die Kinder und Jugendlichen auf sie zukommen könnten, fängt sie lauthals an zu lachen. "Es darf jeder kommen." Sie möchte auch nach Feierabend noch Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen Baiersbronns sein. Vielleicht auch ein Stück weit, weil sie selbst noch frisch in Baiersbronn ist und nach Kontakten sucht. Aufgewachsen ist sie in der Nähe von Heidenheim. Am morgigen Sonntag, 18. September, findet ab 11 Uhr ein Einführungs-Gottesdienst in der evangelischen Marienkirche in Baiersbronn statt.