Zum Abschied in froher Runde mit Wolfgang Kienzler (von rechts), Vertriebsleiterin Barbara Sand und Kapo Nikolaus Wille hatte sich auch Bürgermeister Klaus Mack (links) gesellt. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder Bote

Hängebrücke: Wolfgang Kienzler veranstaltet kleines Abschiedsfest

Bad Wildbad. "Du musst Kamerad sein, nicht nur Arbeitskollege", verrät Kapo (Vorarbeiter) Nikolaus Wille das einfache Rezept seines Bau-Teams bei Erstellung der Hängebrücke Wild Line. Damit ist erklärt, wieso Beobachter die Männer der Firma HTB aus dem Pitztal bei Eis und Schnee, Regen, Sonnenschein oder Hitze munter ihre Arbeit auf dem Sommerberg verrichten und selbst bei tiefen Minusgraden noch nebenher scherzen sahen.

Natürlich gehört auch das Fachwissen dazu, das die meisten der Österreicher schon aus vorangegangenen Brückenbauten mitbrachten. Der Generalunternehmer im Auftrag der Firma Eberhardt war für die Errichtung des Betriebsgebäudes genauso zuständig, wie für den Tiefbau bis hin zum Rückbau der Baustraßen zu einfachen Wald- und Wanderwegen.

Bis zu 15 Mann waren im Einsatz. Noch fünf von ihnen erledigen gerade die letzten Arbeiten. "Wir benötigen Regen", sagt Wille. Damit möchte er mit seinen Mitstreitern nicht nochmals unter Beweis stellen, dass sie auch bei schlechtem Wetter gut drauf sind. Die Feuchtigkeit soll die durchweg wassergebundenen Beläge beim Einwalzen verfestigen. Acht Monate lang haben die Spezialisten aus dem Nachbarland auf dem Sommerberg gearbeitet und gewohnt. "Das war zeitlich unsere bisher längste Baustelle", sagt Wille.

"Es hat uns super in Bad Wildbad gefallen", bekräftigen alle. Wenn nötig, dann hätten die Handwerksbetriebe aus der Stadt bereitwillig ausgeholfen und unterstützt. Positiv seien sie von der Bevölkerung aufgenommen worden, hätten Kontakt zu den Badstädtern bekommen. Eine solche Verbindung war Wolfgang Kienzler mit seiner Familie. Er stiftete in der Skihütte einen Abschiedsabend. Fast täglich war er auf der Baustelle. Da spielte die Leidenschaft des Fotografierens und das Interesse an der Bautechnik mit.

Nicht alltägliche Baustelle

Der Polizeibeamte im Ruhestand hat eine Reihe Interessierter, die Wild Line GmbH und ab und zu auch den Schwarzwälder Boten mit Hunderten digitalen Fotos aus jeder Phase des Baus versorgt. Bei dem kleinen Abschiedsfest fehlten auch Bürgermeister Klaus Mack und Wild-Line-Vertriebsleiterin Barbara Sand nicht, die demnächst auf dem Sommerberg ansässig wird. Sie will nah bei "ihrem" Projekt sein, wenn es im Juli in Betrieb geht.

"Bei dieser nicht alltäglichen Baustelle haben alle an einem Strang gezogen", lobt das Stadtoberhaupt "die sehr professionelle Truppe". Die Männer vom Bau unterstreichen ihrerseits, alles habe gepasst, auch die Zusammenarbeit mit dem Forst und der Stadtverwaltung hätte nicht besser sein können. Zur Einweihung vom 20. bis 22. Juli hat die Firma nochmals alle 15 beteiligten HTB-Mitarbeiter auf den Sommerberg eingeladen. Für Polier Nikolaus Wille geht es mit einem Projekt in St. Anton weiter. Andere aus dem Team werden ein Vorhaben in der Schweiz mitgestalten.