Gemeinsam erarbeiteten Jugendliche, Vertreter des Kreisjugendrings, der Stadt und des Jugendhauses Vorschläge, wie junge Menschen am politischen Prozess beteiligt werden können. Foto: Büchele

Info-Veranstaltung für Schüler im Bad Wildbader Jugendhaus. Kreisjugendring hätte sich mehr Beteiligung gewünscht.

Bad Wildbad - Zu einer Informationsveranstaltung hat Wolfgang Borkenstein vom Kreisjugendring Calw ins Bad Wildbader Jugendhaus Schüler eingeladen. Mit ihm war Alice Merkle zu Gast. Sie absolviert derzeit ein Studium der Fachrichtung Kinder- und Jugendarbeit.

Die Jugendlichen in das Stadt- und Gemeindeleben mehr mit einzubeziehen war Thema der Veranstaltung. Der Vorsitzende des Förderkreises Jugendhaus Wildbad, Hans-Henning Saß, war gespannt, was die zehn anwesenden Jugendlichen aus dem Tag machen werden. Seitens der Stadtverwaltung war Hauptamtsleiter Alexander Rabsteyn und vom Jugendhaus Claudia Berg und Heinz A. Jacobs anwesend.

Moderatorin Tina Haag stellte die Frage: "Wie soll eine Jugendbeteiligung aussehen?" In einer ersten Runde musste sich jeder der anwesenden Jugendlichen mit einer Lüge und einer Wahrheit vorstellen. Die anderen sollten erraten, was die Wahrheit ist. So war auch einiges über die Hobbys der Teilnehmer zu erfahren.

Besondere Wünsche abgefragt

Borkenstein sagte, dass er sich eine größere Beteiligung gewünscht hätte, denn es solle ja das Interesse der Jugendlichen an einem Jugendgemeinderat erkundet werden. Weitere Interessierte seien willkommen. Die Anwesenden erarbeiteten Vorschläge, um die Anliegen der Jugendlichen anzugehen. So war zu erfahren, dass ein Platz gewünscht wird, wo sich Jugendliche treffen können. Auch ein Platz zum Basketballspielen oder Skaten war ein Thema.

Pädagogik-Studentin Haag sagte, dass eine Struktur erarbeitet werden soll, "denn die Stimmen der Jugendlichen sollen im Gemeinderat vertreten sein".

Borkenstein erklärte, dass bei der am nächsten Tag stattfindenden Gemeinderatssitzung das Thema Jugendgemeinderat vorgestellt werde. Er fragte, welche Form sich die Anwesenden vorstellen könnten. Eine Möglichkeit wäre eine jährliche Veranstaltung mit dem Bürgermeister und den Gemeinderäten, um die Anliegen vorzubringen. Eine weitere Form der Beteiligung wäre eine Mit-Organisation bei Aktivitäten, welche die Jugend betreffen. Und die dritte Form wäre ein Jugendgemeinderat, der sich der Interessen und Anliegen der Jugendlichen annimmt.

Allerdings reichten zehn Personen für eine Wahl nicht aus. Es sollten sich mindestens 20 Bewerber für eine richtige Wahl stellen, betonte Borkenstein. Die Anwesenden waren sich einig, dass sie einen Jugendgemeinderat anstreben, um "gleich mitzubekommen, wenn Dinge anliegen, die die Jugend betreffen".

Höchstalter soll bei 21 Jahren liegen

Dass die Amtszeit der Jugendgemeinderäte zwei Jahre beträgt, erklärte Borkenstein anhand einer Aufstellung möglicher Rahmenbedingungen aus anderen Städten und Gemeinden wie Weinstadt, Böblingen, Esslingen und Bad Säckingen. Dort sind Jugendgemeinderäte bereits aktiv.

Zudem erläuterte der Kreisjugendpfleger das aktive und passive Wahlrecht. Einig war man sich, dass das Alter hierfür zwischen zwölf und 21 Jahren liegen und der Jugendgemeinderat aus 13 Personen bestehen soll.

Die in der Aufstellung aufgeführten Ziele, Aufgaben, Rechte und Pflichten sowie weitere Informationen gab Borkenstein als Aufgabe zum Durchlesen bis zum nächsten Treffen, das im Mai stattfinden soll, mit nach Hause. Er erklärte, dass noch vor den Sommerferien zur Vorlage beim Gemeinderat alles Nötige für den angestrebten Bad Wildbader Jugendgemeinderat vorliegen soll.