Der Katharinenbrunnen vor dem Palais Thermal in Bad Wildbad ist derzeit defekt. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder Bote

Katharinenbrunnen: Namensgeberin war Württembergs wohltätige Königin

Bad Wildbad. "Das ist doch nicht etwa eine Wasser-Sparmaßnahme?", wird sich an den heißen Tagen mancher gefragt haben, seit der Katharinenbrunnen seine wechselnden Fontänen nicht mehr in die Luft jagt und der Trog in der Wendeschleife an der Kernerstraße beim Palais Thermal ausgetrocknet in der Sonne steht. Es ist ein Defekt, der momentan die Wasserspiele unterbricht.

Samuel Mostroph, der Leiter des städtischen Baubetriebshofs, versichert: "Der Schaden wird so bald wie möglich behoben." Allerdings kann er nicht sagen, wann dies der Fall sein wird. Denn es ist ein kaputtes Magnetventil zu ersetzen. Das Ersatzteil ist bestellt.

Ventil defekt

Aber wie rasch eine Lieferung und der Einbau erfolgen können, sei in Anbetracht der Ferienzeit ungewiss. Während der Funktionspause wurde eine Grundreinigung durchgeführt. Sobald das neue Ventil eingebaut ist, kann das Wasser wieder plätschern.

Seit rund zwei Jahrzehnten ist der Brunnen vom Frühjahr bis zum Herbst zwischen Rathaus, Palais Thermal und der auf die andere Flussseite führenden König-Karls-Brücke in Betrieb. Namensgeberin ist die Gemahlin von König Wilhelm I. von Württemberg. Denn ihr Vermächtnis war es, das für den Bau des Katharinenstifts sorgte, das bis 1968 an diesem Platz stand.

Als "Bad für arme Landeskinder" wurde es neu von 1867 bis 1870 errichtet. Benannt war es nach der früh mit 30 Jahren verstorbenen Stifterin Katharina Pawlowna Romanowa Großfürstin von Russland (1788-1819), wie die mittels Ehebund zur württembergischen Königin gewordene Zarentochter hieß.

Nach dem Ersten Weltkrieg in ein Rheumakrankenhaus umgewandelt, fanden schwerkranke Rheumatiker in stationär verabreichter Kur hier Linderung. Dies war sicher ganz in Katharinas Sinn, die, teils mit eigenem Vermögen, noch lange positiv nachwirkende soziale Einrichtungen schuf.