"Täterin" Sandra Noack wird vom Polizeihund auf der Hängebrücke gestellt.. Foto: Schwarzwälder Bote

Übung: Straubenhardter Hobby-Hundegruppe "Alte Scheuer" an der Wild Line / "Fremde" Untergründe

"Bleiben sie sofort stehen, Hände hoch und Waffe fallen lassen", ruft der Polizist. Als der Täter dennoch das Weite sucht, jagt mit Riesensätzen der Einsatzhund Jack hinterher.

Bad Wildbad. Er springt den Übeltäter an und packt ihn am Arm (der in diesem Fall von einem Beißkorb geschützt ist). Sobald der Täter sich erneut bewegt, oder den Polizisten angreift, der ihn festnehmen will, packt der Hund erneut zu. Da gibt es kein Entkommen mehr. Dies war ein Szenario bei der Hundeübung, die der Straubenhardter Hobby-Hundegruppe "Alte Scheuer" an der Wild Line- Hängebrücke auf dem Sommerberg veranstaltet hat. Mit dabei waren Diensthundeführer von Polizei und Sicherheitsdiensten, vorwiegend mit Schäferhunden und Malinois, aber auch private Hundehalter mit weiteren Rassen.

Ausbildung im Welpenalter

Ein anderes Szenario war eine Demonstration mit einzelnen Provokateuren. Die Hunde sollen provozierenden Störer entschlossen gegenübertreten, aber die "normalen" Demonstranten in Ruhe lassen. Und als Letztes musste auch noch eine Täterin im Innern des Wild Line-Gebäudes aufgespürt und gestellt werden. Wie Trainer Thomas Kälberer berichtet, beginnt die Ausbildung der Hunde schon im Welpenalter. Das sei sehr wichtig.

Diensthundeführer aus ganz Baden-Württemberg nehmen regelmäßig an den Ausbildungen der Gruppe teil. Hunde, die beispielsweise im Fährten- und Schutzdienst sowie der Sprengstoff- und Betäubungsmittelsuche eingesetzt werden, müssen regelmäßig an "fremde" Untergründe und Orte gewöhnt werden. "Wir sind sehr dankbar, wenn wir besondere Objekte zum Trainieren bekommen", sagt Kälberer und bedankt sich beim Regionalleiter der Wild Line, Julius Müller.

Kürzlich gab es schon eine Übung im Neuenbürger Bergwerk Frischglück. Auch auf dem Recyclinghof hat man schon geübt, und bald geht’s in eine Calwer Schule.

Als flüchtende Täterinnen und Täter stellten sich Daniel Bauer, Sandra Noack, Melina Locher und Manuela Schall zur Verfügung. Und auch eine der Zuschauerinnen traute sich zu, in die Rolle eines flüchtenden Straftäters zu schlüpfen. Auf der schwankenden Hängebrücke mit dem ungewohnten Gitterrost waren einige Hunde zunächst ziemlich vorsichtig und interessierten sich nicht besonders für die "Täter". Man konnte sehen, welche Hunde schon länger trainiert wurden. Aber nach einer Eingewöhnung stellten dann auch die Neulinge ihren Täter.