Genossen werden kann bei der digitalen Schnitzeljagd mehrfach der Blick über die Bäderstadt und ihre vielseitigen Angebote. Foto: Stadt fungiert als Vorbild im digitalen Tourismus

Digitale Schnitzeljagd ausführlich in Fachzeitschrift vorgestellt. Klaus Mack beschreibt Sinn und Hintergründe.

Bad Wildbad - "Bad Wildbad, in einem prachtvollen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Mein Handy klingelt: Der Holländer-Michel begrüßt mich mit einem tiefen Lachen in einem interaktiven Spiel", so beginnt ein drei Seiten langer Beitrag in der jüngsten Baden-Württembergischen Gemeindezeitung "Die Gemeinde".

Das Heft ist in den mehr als 1000 Rathäusern des Landes und bei den Gemeinderäten kurz als "BWGZ" bekannt. Als Autor des Artikels über Bad Wildbad ist Bürgermeister Klaus Mack genannt. Eine Fußnote vermerkt: "Klaus Mack ist seit 2006 Bürgermeister der Stadt Bad Wildbad. Er ist Vorsitzender des Tourismusausschusses des Gemeindetags Baden-Württemberg."

Mit bunten Bildern illustriert ist beschrieben, wie der Geist aus Hauffs Schwarzwaldmärchen, "Das kalte Herz", Anweisungen gibt, damit die Teilnehmer bei einer modernen Schnitzeljagd selber Teil einer Handlung werden, die sie 18 verschiedene Orte in der Stadt erkunden lässt. Dies alles werde über das eigene Smartphone geboten.

"Mit der Legende vom Holländer-Michel setzt die Stadt Bad Wildbad neue Maßstäbe im digitalen Tourismus", steht unter einem Farbbild, auf dem drei junge Mädchen unternehmungslustig in der König-Karl-Straße vor dem Café Jats mit ihren Handys offensichtlich froh gestimmt eine der Botschaften entgegennehmen. Der Bericht erläutert, es handle sich um ein Pilotprojekt. Initiiert vom Deutschen Städte- und Gemeindebund, habe man ein modellhaftes Entwicklungsprojekt für bundesweit sechs Modellstädte umgesetzt. Der neue Weg solle Besucher gleichermaßen führen wie am Ort halten.

Strukturwandel wird erwähnt

Erwähnt wird in dem Artikel der Strukturwandel, den man in der Bäderstadt mit Ideen, Unterstützung des Landes, privaten und städtischen Investitionen angegangen sei. Der "schönste Badetempel Europas", das Palais Thermal, wird genannt. Von der Rettung der Trinkhalle und dem Königlichen Kurtheater durch Vereine ist die Rede, wie von der privat getragenen Sanierung des vom Königlichen Palais zum Badhotel gewordenen Gebäudekomplexes am Kurplatz. Der Neubau der Sanaklinik und die Sommerbergbahn mit allen Attraktionen auf dem Wildbader Hausberg werden teils beschrieben, teils erwähnt.

An den 18 Stationen in der und um die Stadt stellen das Glasmännlein und der Holländermichel Aufgaben. Die Lösungen werden mit Punkten honoriert. Mit der steigenden Zahl der Stationen können immer mehr Belohnungsstufen freigeschaltet werden. Die letzte Stufe bietet eine Überraschung, mit der sich ein kleiner Wunsch erfüllt. Man muss nicht alle an einem Tag erreichen. Gleichermaßen erklärend wie werbend erwähnt wird: "So lässt sich eine Übernachtung in Bad Wildbad mit einer spannenden Geschichte, dem Besuch der Freizeiteinrichtungen und die Erkundung der Stadt mit ihren schmucken Cafés, Restaurants und ganz besonderen Orten verbinden."

Wen das Angebot lockt, der sitzt dann irgendwann auch an der mit dem letzten Absatz des Beitrags folgendermaßen beschriebenen Stelle: "Ich genieße gerade bei einer Tasse Kaffee den Blick über die Stadt. Ohne die Legende vom Holländermichel hätte ich dieses Kleinod im Olgabad wohl nicht gefunden. Doch mein Handy klingelt wieder. Diesmal ist es das Glasmännlein. Die nächste Aufgabe wartet. Ich muss weiter zur Bad Wildbader Seifenmanufaktur." – Der Beitrag in der Fachzeitschrift hat natürlich ein Aktenzeichen: "792.0" für Tourismusort/Grundsätzliches.