Welches Kreuz trägt man heute? Die Jugendlichen beim Auszug aus der evangelischen Kirche in Calmbach zum ökumenischen Jugendkreuzweg. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Calmbacher Konfirmanden und Firmanden gestalten ökumenischen Jugendkreuzweg

Was hat es mit uns heute zu tun, was vor 2000 Jahren vor Ostern mit Jesus Christus geschehen ist? Wo berührt seine Geschichte konkrete Lebensfragen der Jugendlichen heute? Die Antworten sollte der Jugendkreuzweg in Bad Wildbad-Calmbach geben.

Bad Wildbad-Calmbach. Unter dem jugendgerechten Titel "#beimir" gab es nach dreijähriger Pause in Calmbach wieder einen Kreuzweg der Jugend, organisiert von Pastoralreferent Rupert Balle von der katholischen Seelsorgeeinheit Obere Enz, von Werner Manchen und vom Calmbacher evangelischen Pfarrer André Bohnet.

Startpunkt bei der evangelischen Kirche

Auf Grundlage der Materialien bundesweiter Jugendverbände beider Konfessionen gestalteten am Mittwochnachmittag rund 15 Konfirmanden und ebenso viele Firmlinge aus Schömberg, Höfen, Calmbach, Bad Wildbad und Enklösterle ihren Jugendkreuzweg. Auch einige Siebtklässler der Fünf-Täler-Schule sowie Interessierte aus dem Ort waren zum Startpunkt evangelische Kirche gekommen.

Jesus in Jeans und T-Shirt?

Dort wurden die ersten zwei von sieben Stationen in Wort und Bild dargestellt. Was, wenn der arabisch anmutende Mann in der Schlange am Eiscafé Jesus wäre? Jesus in Jeans und T-Shirt – würde man ihn verurteilen aufgrund seiner Erscheinung? Jesus wird zum Tod verurteilt. Würden wir spotten mit der Menge gegen einen, der plötzlich im Abseits steht? Oder würde man den Mut haben, auch zu Menschen zu stehen, die durchs Raster fallen? Jesus wird verspottet.

Quer durch den Ort machte die Gruppe, das große Holzkreuz vorantragend, mehrfach Station, um dem Leidensweg Jesu in den letzten Tagen vor Ostern mit Texten nachzuspüren. Von Simon, der verpflichtet wurde, das Kreuz mit zu tragen bis zu Jesu Tod am Kreuz.

Lieder, Gebete und Denkanstöße

Der Abschluss fand schließlich in der katholischen Kirche statt. Zwischendurch gab es Lieder, ein kurzes Gebet, immer wieder Denkanstöße aus der Erlebniswelt junger Menschen von heute.

"Ich habe meinen Siebtklässlern der Werkrealschule vorgeschlagen, hier mitzulaufen – als anschauliche Alternative zu einer Stunde Religionsunterricht über das Thema", erklärte Tanja Insinna, die Konrektorin der Calmbacher Fünf-Täler-Schule, "denn das ist Ostergeschichte ganz praktisch."

Träger des ökumenischen Kreuzwegs der Jugend sind die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland. Thema und Materialien werden jährlich zur Verfügung gestellt.