Die Mitarbeiter präsentieren die neuen Fahrzeuge des Baubetriebshofs, unter anderem das neue Räumfahrzeug. Fotos: Mutschler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Unimog mit Streuer und Pflug beschafft / Sieben Mitarbeiter sind eingewiesen

35 Jahre war der alte Unimog im Winterräumdienst in Bad Wildbad im Einsatz. Nun wurde er durch ein neues Fahrzeug ersetzt und jetzt stolz von Bürgermeister Klaus Mack, Stadtbaumeister Volkhard Leetz und Baubetriebshofleiter Samuel Mostroph präsentiert.

Bad Wildbad. Der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, sich in den neuen Unimog zu setzen, der, gestaltet in den Farben der touristischen Vermarktung, in ungewöhnlichem Weiß erstrahlt, beklebt mit dem Logo der Stadt. Da sei sogar das Autohaus verwundert gewesen, denn 95 Prozent der Fahrzeuge würden im gewohnten Orange ausgeliefert, erzählt Samuel Mostroph.

Bereits drei Mal sei die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs bei den Haushaltsberatungen verschoben worden, sagte Mack. Nachdem nun aber die Reparaturen immer teurer geworden seien, habe es wirtschaftlich keinen Sinn mehr gemacht. "Dieses Jahr musste es sein", so Mack.

200 000 Kilometer hatte das 35 Jahre alte Fahrzeug auf dem Buckel, ehe es ausgetauscht wurde. Das bedeute auch 35 Winter: Das Salzwasser bedeute für Fahrzeuge eine starke Beanspruchung, "dementsprechend hat er ausgesehen", so Mostroph. Das neue, 177 PS starke Fahrzeug kostet 193 500 Euro inklusive Pflug (12 000 Euro) und Streuer (18 000). Zuschüsse gebe es für Fahrzeuge keine, sagte Mack.

"Da steckt echt Hightech drin", erläutert der Baubetriebshofleiter. So werde der Streuer über ein digitales Bedienpult gesteuert, mit dem vorgegeben werden kann, wieviel Salz pro Quadratmeter auf die Straße gestreut werden soll. Auch die Streubreite könne eingestellt werden. Die Technik sei so vorbereitet, dass der Streuautomat mit einem Softwareupdate und einer entsprechenden App über GPS-Daten alles selbst einstellen könnte.

Warten auf den Winter

Seit Mitte Oktober ist das neue Fahrzeug da und wartet auf seinen Einsatz. "Der Winter kann kommen", sagt Mostroph, fügt aber gleich an, dass nach Auswertungen aus seinem Computerprogramm in den nächsten drei bis vier Wochen wohl eher nicht damit zu rechnen sei.

Sieben Mitarbeiter des Baubetriebshofs haben bereits eine Einweisung erhalten, weitere sollen folgen. Ein leises Bedauern war zu hören, als Leetz und Mack erwähnten, dass sie nicht dazu gehören, ja der Bürgermeister nicht einmal den Lastwagen-Führerschein habe.

Im Winter wird der Unimog für den Streu- und Räumdienst eingesetzt. Aber auch im Sommer kann er genutzt werden. Die Stadt besitzt noch einen weiteren Unimog, dessen Zusatzgeräte auch am neuen Fahrzeug montiert werden können. So kann es zum Mähen oder Schächte leeren eingesetzt werden, auch die Seilwinde kann montiert werden. "Jetzt kann man die Geräte auf zwei Fahrzeuge verteilen", freut sich Mostroph. Sogar Beton könne man mit dem Drei-Seiten-Kipper transportieren, auch wenn er sich das bei der nagelneuen Ladefläche "noch gar nicht vorstellen möchte".

Aber auch im Winter wird das Fahrzeug oft im Einsatz sein, ist sich der Bauhofleiter sicher. So täusche etwa der Eindruck, dass der vergangene Winter nicht so hart gewesen sei. Ein Blick in das Streubuch verrät, dass 2017 am 11. November das erste Mal Schnee geräumt wurde – "und dann toujours durch bis zum 3. April", sagt Mostroph. Der letzte Schnee sei am 18. März gefallen und da es auch zwischendurch immer wieder geschneit habe, seien die Bauhofmitarbeiter "jede Nacht raus". "Wir haben so viel Salz gebraucht wie die letzten Jahr nicht", erläutert er und nennt Zahlen: 260 Tonnen in den Räumfahrzeugen plus 40 Tonnen als Sackware, unter anderem für die Treppen.

Insgesamt räumen die Bauhofmitarbeiter 83 Kilometer Straße in Wildbad und Calmbach – die Stadtteile werden von einer Fremdfirma geräumt. Der Frühdienst beginnt dabei um 3 Uhr. "Der Mitarbeiter fährt die Straßen mit dem Auto ab und entscheiden dann selbstständig, was er räumt", sagt Mostroph. Wenn Schnee liege und es glatt sei, alarmiert er die Mitarbeiter auch früher, ansonsten beginnt der normale Räumdienst um 7 Uhr.

Bereits im Juni wurde ein weiteres Fahrzeug angeschafft: ein gebrauchter, drei Jahre alter Transporter für 18 500 Euro.