Unterschiedliche Entwicklung der einzelnen Gemeinden / Weniger Betriebe und höhere Bettenauslastung

Bad Wildbad. Die veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden Württemberg für Beherbergungsbetriebe ab zehn Betten für die drei Gemeinden im Oberen Enztal, Enzklösterle, Bad Wildbad und Höfen sind erfreulich.

Insgesamt wurden im Jahr 2014 4,6 Prozent mehr Gäste gezählt, genau 81 653. Auch die Übernachtungszahlen sind um 1,3 Prozent auf 255 650 gestiegen, wenn auch nicht so stark wie die Ankünfte. Dies resultiert aus der kürzeren Aufenthaltsdauer, die in Bad Wildbad nur noch 3,2 Nächte (nach 3,4 im Vorjahr und in Enzklösterle 3,5 Nächte (nach 3,6 im Vorjahr) beträgt. In Höfen ist die Dauer mit 1,9 Nächten konstant geblieben. Zum Vergleich: im Schwarzwald sind die Ankünfte um 2,9 Prozent gestiegen und die Übernachtungen sind mit insgesamt 20,6 Millionen annähernd gleich geblieben (plus 0,1 Prozent). Das heißt, im Enztal sind die Tourismus-Zahlen überdurchschnittlich im Vergleich zum gesamten Schwarzwald.

Die Entwicklung in den einzelnen Gemeinden ist unterschiedlich: Wachstumsmotor ist Bad Wildbad mit einem Plus von acht Prozent bei den Ankünften auf jetzt 53 524 und 3,7 Prozent bei den Übernachtungen auf 172 266. Die Übernachtungszahlen ausländischer Gäste sind überproportional um 14,2 Prozent gestiegen. Im Jahresverlauf war der September der Monat mit den höchsten Steigerungsraten, gefolgt vom Oktober. Hier hat das Marketing rund um die Baumwipfelpfaderöffnung eine Rolle gespielt. Etwas schwächer waren die Monate Juli und August, auch wegen des regnerischen Sommerwetters. Da in Bad Wildbad nur noch 42 gewerbliche Betriebe und Rehakliniken gemeldet sind nach 47 im Vorjahr, ist die Bettenauslastung auf 27,6 Prozent um fast ein Prozent gestiegen.

Aufenthaltsdauer gesunken

In Enzklösterle wurden mit 18 552 fast genauso viele Gäste wie im Vorjahr begrüßt, allerdings ist die Übernachtungszahl wegen der gesunkenen Aufenthaltsdauer auf 64 673 gesunken, das sind rund 2,9 Prozent weniger. Der Anteil der ausländischen Gäste ist in Enzklösterle am größten im gesamten Enztal mit mehr als 14 Prozent. Das Wachstum gegenüber 2013 betrug acht Prozent. Traditionell stärkster Monat ist der August, gefolgt vom Juli. Die Bettenauslastung ist auch in Enzklösterle gestiegen auf jetzt 30,6 Prozent und ist damit höher als in den Nachbargemeinden.

In Höfen sind die Ankunfts- und Übernachtungszahlen leicht um drei beziehungsweise fünf Prozent gesunken, allerdings ist auch hier die Auslastung wegen des geringeren Bettenangebots leicht angestiegen. Insgesamt, konstatiert der Geschäftsführer der Touristik Bad Wildbad und Leiter der Enztalkooperation, Bernhard Mosbacher, ist die touristische Entwicklung im Enztal auf einem guten Weg. Hauptanteil haben daran die einzelnen Gastgeber, die immer professioneller agieren. Auch Investitionen in die Betriebe zeigen Wirkung. Die unterstützenden Marketinganstrengungen der Enztal-Kooperation zeigen, dass die richtigen Wege eingeschlagen sind. Besonders hebt Mosbacher die gute Kooperation mit der Erlebnisakademie hervor, die mit der Errichtung des Baumwipfelpfades für den touristischen Höhepunkt 2014 sorgte, sowie der neu gegründeten Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald. Sie übernimmt einzelne Marketingaufgaben.

Besonders gelungen ist nach Mosbacher das neue Erlebnismagazin Nördlicher Schwarzwald, das auch jüngere Gästegruppen anspricht. Mit der Strategie zum Heidelbeerdorf ist Enzklösterle jetzt auf einem guten Weg, sich unverwechselbar zu präsentieren. Insgesamt setzt sich der Trend fort, dass Gastgeber vom Markt verschwinden und die Anzahl der Betten in allen drei Orten abnimmt.