Mit dem Zuschuss soll im Fröbel-Kindergarten Sprachförderung gemacht werden.Foto: © Marco2811 – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Fröbel-Kindergarten in Bad Wildbad erhält Bundesmittel / Mack: Schlüssel zur Integration

Bad Wildbad. Der Fröbel-Kindergarten in Bad Wildbad erhält Bundesmittel in Höhe von 47 917 Euro für die Sprachförderung. Darauf weist der Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel (CDU) hin. "Sprachförderung ist ein wichtiger Baustein in der frühkindlichen Erziehung", betont der Parlamentarische Staatssekretär.

Finanziert wird damit nach Auskunft von Petra Kaiser, seit Sommer 2020 Leiterin der drei evangelischen Kindergärten in der Kurstadt, das erweiterte Angebot eines Kinder- und Familienzentrums. Für das Projekt, in das auch die Eltern eingebunden werden, soll unter anderem eine zusätzliche Arbeitskraft eingestellt werden.

"Wir freuen uns, dass die Gelder für das Projekt bewilligt worden sind", sagt Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack. Denn "Sprachförderung ist auch der Schlüssel zur Integration. Sie ermöglicht gleiche Chancen für alle Kinder in der Stadt." Dass der Fröbel-Kindergarten zum Zuge komme, spreche für seine pädagogische Arbeit, so Mack.

Mit dem Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit 2016 die sprachliche Bildung als Teil der Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung. Das Bundesprogramm richtet sich vorwiegend an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden. Das Programm verbindet drei inhaltliche Schwerpunkte: alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik, und die Zusammenarbeit mit Familien.

Für jede Sprach-Kita stellt das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Die zusätzlichen Fachkräfte werden im Verbund von einer externen Fachberatung begleitet.

Aus Sicht von Kaiser ist es wichtig, nicht nur die Familien engmaschig zu begleiten, deren Kinder sprachliche Defizite haben, sondern allen Kindern sowie deren Eltern ein erweitertes Angebot zu unterbreiten. Und das quer durch alle Nationen. "Meine Wunschvorstellung ist, alle Familien unserer Kinder damit zu erreichen, um die Eltern auch untereinander in Kontakt zu bringen", sagt die Kindergartenleiterin. Dadurch sollen auch Strukturen als Baustein für die Integrationsarbeit entstehen, die auch über die Kindergartenzeit hinaus Bestand haben.

Mehr Teilhabe ermöglichen

Das neue Kinder- und Familienzentrum werde allen mehr Teilhabe ermöglichen, ist Kaiser überzeugt, den Umgang mit der Bildungskultur hierzulande erlebbar machen und Sicherheit im täglichen Miteinander geben. Das Kinder- und Familienzentrum erweitere somit die klassische Kindergarten- und Kita-Arbeit. Die Zeit der Corona-Pandemie sei zwar aus erzieherischer Sicht schmerzhaft, dennoch gebe sie aktuell auf der anderen Seite auch mehr Raum, um die Angebote gezielt und schneller als sonst weiterentwickeln zu können.

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken nahm diese Fördermittelentscheidung zum Anlass, diese Woche telefonisch Kaiser zum erfolgreichen Engagement zu gratulieren. Esken, selbst Mutter von drei Kindern und vor ihrem Sprung in den Bundestag lange Jahre in der Elternvertretung tätig, zeigte sich überzeugt vom Ansatz des Fröbel-Kindergartens. "Ihren Ansatz zur Sprachbildung halte ich für vorbildhaft. Für mich war es ungemein spannend mitzuerleben und mit zu begleiten, wie meine Kinder ihre Sprache entwickelt haben. Dazu brauchen Kinder vielfältige Anregungen sowohl im familiären Umfeld als auch in den Kindertageseinrichtungen", so Esken. In Hinblick auf das Förderprogramm fügte die Bundestagsabgeordnete und SPD-Vorsitzende hinzu: "Familien zu unterstützen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb begrüße ich es außerordentlich, dass das Bundesfamilienministerium Kindergärten dabei fördert, durch Sprachbildung notwendige Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe und einen erfolgreichen Bildungsverlauf zu schaffen."