Das Infozentrum Kaltenbron könnte zu einem Naturparkhaus weiterentwickelt werden. Foto: Mutschler Foto: Schwarzwälder Bote

Infozentrum: Mit Mitteln der CDU-Landtagsfraktion soll ein neues Konzept entwickelt werden

Seit etwas mehr als zehn Jahren gibt es mittlerweile das Infozentrum Kaltenbronn. Nun macht man sich Gedanken über die Weiterentwicklung des Infozentrums zu einem Naturparkhaus.

Kaltenbronn. Aus der Taufe gehoben wurde das Infozentrum von einem Zweckverband, zu dem sich Bad Wildbad, Enzklösterle und Gernsbach zusammengeschlossen haben. Als es darum ging, Naturpark-Portal zu werden, bewarben sich alle drei Kommunen. Wegen der räumlichen Nähe entstand dann die Idee, sich irgendwie in der Mitte zu treffen. So entstand das Infozentrum auf dem Kaltenbronn in den Räumen des ehemaligen Forsthauses – finanziert von den drei Kommunen unter Beteiligung der Landkreise Rastatt und Calw.

Für die Einrichtung wurden 1,1 Millionen Euro investiert, 2013 folgten weitere 370 000 Euro für den Anbau des Auerhahn-Pavillons. Auch heute noch überzeugt die multimediale Dauerausstellung zu Themen wie dem Hochmoor auf dem Kaltenbronn oder der Jagd, obwohl sie bereits zehn Jahre auf dem Buckel hat und die Entwicklung in diesem Bereich rasant weitergeht.

Neben der Dauerausstellung im Infozentrum werde der Auerhahn-Pavillon regelmäßig für Sonderausstellungen genutzt, erzählt Kristina Schreier, die Leiterin des Infozentrums. Für das Jahr 2018 habe man sich erstmals für ein Ganzjahresthema entschieden und die Wolfsausstellung, die derzeit zu sehen ist, beim Waldhaus Freiburg ausgeliehen. Passend zum Thema Wolf gibt es das ganze Jahr über weitere Veranstaltungen wie Führungen und Seminare mit unterschiedlichen Schwerpunkten. "Und pünktlich zur Eröffnung kam der Wolf", erinnert sich Schreier an das zeitlich passende Auftretens des Wolfes. Dass er früher oder später kommen würde, war für Schreier keine große Überraschung: "Das ist ein ideales Gebiet für Wölfe mit einem großen, zusammenhängenden Waldgebiet." Jeder habe seine eigene Meinung zum Wolf, sagt sie und fügt an: "Wir versuchen, neutral aufzuklären und auch bei Führungen und Vorträgen die Fakten neutral rüberzubringen."

Überhaupt: Zu informieren über die Natur auf und um den Kaltenbronn sieht sie als die Hauptaufgabe des Infozentrums an. Natürlich erfülle man auch touristische Aufgaben, gebe Informationen über Busverbindungen und biete eine Toilette an, so Schreier. Das sei aber nicht die eigentlich Aufgabe, für die das Infozentrum vor zehn Jahren gegründet worden sei.

In der vergangenen Gemeinderatssitzung ging auch Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack auf die mögliche Weiterentwicklung des Infozentrums zum Naturparkhaus ein. 300 000 Besucher werden laut Mack auf dem Kaltenbronn jährlich gezählt.

Weitere Partner einbinden

Dies schlage sich aber nicht auf die Zahlen des Infozentrums nieder. Waren es 2008 noch 8000 Ausstellungs-Besucher, kamen 2016 mit 3700 nur noch knapp die Hälfte. "Wir müssen schauen, was wir neu machen können", so Mack. Die Weiterentwicklung müsse eine Gemeinschaftsleistung sein und weitere Partner eingebunden werden, etwa der Naturpark.

Aus den Mitteln der CDU-Landtagsfraktion habe man 30 000 Euro bekommen. Mit diesen Mitteln soll nun ein Konzept erarbeitet werden, wie sich das Infozentrum weiterentwickeln könnte. Man habe, so Mack, "die große Chance, da etwas für die Region zu tun". Ein Naturparkhaus "würde gut in das Konzept Kaltenbronn-Sommerberg passen", sagte der Bürgermeister abschließend.

Aus dem Zweckverband komme man "nie wieder heraus", sagte Bruno Knöller (SPD). Er sieht das Infozentrum für Schulklassen als Bereicherung für den Unterricht. Er möchte von der Stadtverwaltung eine genaue Auflistung der Kosten, die auf Bad Wildbad zugekommen sind und zukommen werden.

Martin Keppler (CDU) bezeichnete es als "erfolgreiches touristisches Projekt", das man jetzt weiterentwickeln müsse: "Ein gewisser Relaunch nach ein paar Jahren muss einfach sein." Nun müsse man nur noch 120 Bürgermeister aus dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord überzeugen.

Jürgen Schrumpf (SPD) fügte an, dass nicht alles Gold sei, was glänze. Aber man müsse wohl etwas tun, "weil der Druck vom Nationalpark zu groß wird". Dem widersprach Mack. Es gehe vielmehr darum, wie sich das Gebiet weiter profilieren könne. "Wir brauchen keine Angst vor dem Nationalpark haben", so der Bürgermeister.