Glasfaser: Kabelpflug in Sprollenhaus
Dass der Bad Wildbader Stadtteil Sprollenhaus in Sachen Internet "finsterste Provinz" ist, weiß inzwischen jeder Einwohner, der einen PC hat und dabei sehr viel Zeit aufwenden muss, um im Internet und im E-Mail-Verkehr mithalten zu können. Nun ist aber Hoffnung in Sicht.
Bad Wildbad-Sprollenhaus. Selbst Telekom-Mitarbeiter schütteln mitleidig den Kopf, wenn sie die "Langsamkeit" hier miterleben, außerdem scheuen junge Familien den Zuzug, wenn nicht ein schnelles Internet verfügbar ist. Solche Gegenden ohne Breitbandversorgung sind für Firmengründer total ungeeignet.
Jetzt gibt es Hoffnung, nachdem der Landkreis Calw das Obere Enztal mit schnellem Internet versorgt. Inzwischen ist der sogenannte Kabelpflug von Sprollenhaus her an der L 351 angekommen, wo er allerdings nicht gleich talaufwärts weiter kann, weil das 80 Tonnen schwere Ungetüm, die nassen Wiesen zerstören würde. Der Kabelpflug legt außerorts vier Glasfaserkabel etwa 1,20 Meter tief in den Boden, zwei davon sind "Reserve", innerorts werden zwei Kabel verlegt, sowie ein Leerrohr in das später das wichtige Glasfaserkabel "eingeblasen" wird.
600 Meter Kabel
Die innerörtliche Versorgung und Verlegung wird vom Generalunternehmer Netze BW, einer Tochter von EnBW, durchgeführt, die auch das Hausanschluss-Management vornimmt. Da dies für jeden Anschluss von der Bordsteinkante bis ins Haus "passend" erfolgen soll, wird voraussichtlich im Frühjahr eine Informationsveranstaltung für das Obere Enztal stattfinden. Eine Einzelberatung erfolgt ebenfalls durch das Unternehmen, so dass der Kunde eine schlüsselfertige Arbeit erhalten wird. Beim "Kohlhäusle" steht momentan der Kabelpflug, außerdem vier riesige Rollen mit den Glasfaserkabeln, wobei auf jeder Rolle über 600 Meter Kabel aufgewickelt sind.