Noch steht das Projektschild, doch aus dem Bau der "Rennbachterrassen" wird nichts. Foto: Krokauer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Die Nutzung des ehemaligen Wernerheim-Areals in Bad Wildbad ist wieder völlig offen

Um das Wernerheim-Areal ist es ruhig geworden. Eigentlich wollte die Neuapostolische Kirche (NAK) auf dem Gelände ein neues Kirchengebäude errichten. Danach war das Immobilienprojekt "Rennbachterrassen" geplant. Auch dieses Projekt kommt nicht zustande, die weitere Nutzung ist offen.

Bad Wildbad. Noch steht das Bauschild direkt am Kreisverkehr an der Rennbachstraße, das das Wohnprojekt vorstellt. 19 barrierefreie Wohnungen, Tiefgarage und eine gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss waren geplant und Bürgermeister Klaus Mack freute sich bei der Vorstellung des Projektes im März 2016: "Es tut sich was in Wildbad."

Getan hat sich aber offensichtlich nicht so viel bei der Vermarktung der Wohnungen und das ehrgeizige Projekt wird auf der Webseite des Investors mittlerweile unter "abgeschlossene Projekte" geführt. Das Interesse an den Wohnungen der Rennbachterrassen sei wohl nicht so vorhanden gewesen, sagt Susanne Raible, die Pressesprecherin der NAK-Gebietskirche Süddeutschland, der das Grundstück nach wie vor gehört. Eigentlich, so Raible weiter, sei es ein Grundstück mit Spitzenlage. Durch die schwierige Hanglage sei die Innenerschließung komplexer und deshalb kostenaufwendiger.

Derzeit überlegt die Kirche, was alternativ mit dem Grundstück geschehen soll. Auch eine eigene Nutzung sei nicht gänzlich ausgeschlossen. Sobald die internen Überlegungen abgeschlossen seien, wolle man aber zuerst das Gespräch mit der Stadtverwaltung von Bad Wildbad suchen, so Raible weiter. Ursprünglich sei ein großes Gotteshaus für die beiden Kirchengemeinden Wildbad und Calmbach geplant gewesen. Seit 2012 ist das Kirchengebäude in Wildbad geschlossen und die beiden einst eigenständigen Kirchengemeinden fusionierten zu einer Gemeinde, die ihre Gottesdienste in Calmbach abhält.

Kirchenneubau ist nicht gerade "drängend"

Das sei eine Lösung, die gut funktioniere, sagt Raible. Deshalb sei ein Kirchenneubau in Bad Wildbad "nicht gerade drängend".

Auch aus dieser Entwicklung heraus dürfte sich die NAK dazu entschlossen haben, das Grundstück verkaufen zu wollen, das die Kirche im März 2007 vom Landeswohlfahrtsverband erworben hatte. Der Gedanke war damals, auf einem Teil des Grundstückes eine Kirche für die Gemeinde Wildbad zu bauen und auf dem Rest-Areal unter dem Titel "Stadt. Raum. Kirche" Wohnen und Arbeiten in qualitätsvoller Umgebung zu entwickeln. Auch der "wertvolle Baumbestand in Parkanlage" sollte erhalten werden.

Dazu wurde ein Architekturwettbewerb realisiert und die Ergebnisse bei einer Veranstaltung im Kursaal präsentiert. Daraus seien, so Raible weiter, gemeinsam mit der Stadt zwei Entwürfe ausgewählt worden und die Verwaltung in die Vorplanung für ein städtebauliches Konzept samt Entwurf für die Kirche gegangen. Hauptknackpunkt dabei sei die Lage der geplanten Kirche auf dem Grundstück gewesen. Denn die Stadtverwaltung sei gegen den Bau direkt am Kreisverkehr gewesen, was langjährige und schwierige Verhandlungen zwischen Stadt- und Kirchenverwaltung bedeutet habe. Bereits bei diesem Konzept sei es schwierig gewesen, für die geplanten Wohn- und Gewerbeflächen Investoren zu finden. "Leider ist nichts daraus geworden", bedauert Raible.