"Hier geht’s am 4. Mai los, das Sommerprogramm im Königlichen Kurtheater Bad Wildbad", meint Thomas Käppler, Vorsitzender des Fördervereins, mit dem Plakat der Pop- und Jazzsängerin Stefanie Boltz in der Hand. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Saison: Förderverein Königliches Kurtheater in Bad Wildbad hat buntes Programm zusammengestellt

"Künstler mit bekannten Namen sind sehr teuer, da wären die Eintrittspreise nicht mehr tragbar", sagt fast entschuldigend Thomas Käppler, Vorsitzender des Fördervereins Königliches Kurtheater in Bad Wildbad.

Bad Wildbad. Schließlich, so Käppler, gebe es außer den bekannten Künstlern weniger bekannte, die auch gut seien. Um die zu finden, waren die Verantwortlichen des Fördervereins in Freiburg, um bei der dortigen Kulturbörse gute Angebote zu finden.

In den vergangenen Monaten sei man ständig auf der Suche nach guten Veranstaltungen gewesen, was sich beinahe zu einem Ganztagsjob ausgeweitet habe: Verträge schließen, Gespräche mit den Künstlern und mit den Agenturen. Oft wurde auch die Gage ausgehandelt.

Das neue Programm 2018 soll jedermann ansprechen. Und wenn man die geplanten 19 Gastspiele, das Programm von Mai bis Anfang Oktober, betrachtet, stellt man fest: Es ist gelungen.

Drei Mal wird’s schwäbisch mit "Neues aus dem Dohlengässle" (20. Mai), "Karl-Heinz Dünnbier", dem schwäbischen Zauberer, Entertainer und Bauchredner (8. Juni) und den "Kächeles" (18. August).

Deutscher Pop

Mit "Milou und Flint", dem deutschen Singer- und Songwriter-Paar, kommt deutscher Pop auf die Bühne des ehrwürdigen Theaters (4. Mai) und eröffnet die Sommer-Theater-Saison, die am 6. Oktober mit dem Auftritt der "Palastperlen" mit Goldstücken der Salonmusik abgeschlossen wird.

Die Münchnerin Stefanie Boltz, deutsche Songwriterin und Jazzsängerin, tritt am 11. Mai mit zwei weiteren Musikern (Kontrabass und Violine) auf und überrascht durch ihren bisweilen aggressiven Sound von Blues bis Soul. "Die erste Falte" nennt sich eine musikalische Komödie der Karlsruher Salonoper, die am Muttertag (13. Mai) über die Bühne geht.

Fans der deutschen Schlagersängerin Nummer eins aus den 1950er- und 1960er-Jahren, nämlich Caterina Valente, kommen bei der "Hommage an Caterina und Silvio Francesco" (26. Mai), einer liebevoll inszenierten Musikshow mit Claudia Schill und Klaus Renze, auf ihre Kosten.

Berühmter Stummfilm

"Kino trifft Theater", ein toller Tag, ein toller Film – im Juni feiert die Enztalbahn ihr 150-jähriges Bestehen. Diesen "Tag der Eisenbahn" hat das Königliche Kurtheater in Bad Wildbad in Zusammenarbeit mit dem Kino (KiWi) zum Anlass genommen, einen der berühmtesten Stummfilme jener Zeit, nämlich "Der General" am 9. Juni mit Buster Keaton und Klavierbegleitung (zwei Pianisten) vorzuführen.

"Musical-Glanzlichter auf hoher See " (15. Juni) ist eine mitreißende komödiantische Musical-Kreuzfahrt voller Überraschungen.

Kontrabässe zu hören

Acht Kontrabass-Spieler der Musikhochschule Stuttgart treten beim "Oktobass" (16. Juni) auf und beweisen, dass die Aussage "Der Kontrabass ist das scheußlichste, plumpeste, uneleganteste Instrument" völlig falsch ist. Es wird ein interessantes und vielseitiges musikalisches Programm geboten.

"Klänge des Lebens" (24. Juni) präsentiert ein gesanglich-musikalisches Trio (Gesang, Bratsche, Klavier) mit selten gespielter musikalischer Literatur und in Musik gefasster Poesie – ein musikalisches Bonbon für Feinschmecker.

Das Klavierduo "Grenzgänger" mit den Pianisten Jens Schlichting und Rolf Schwoerer-Böhning präsentiert an zwei Flügeln ein nicht alltägliches Konzertprogramm (29. Juni).

Kaiserliches Wien

Nicht nur die gemeinsame Schul- und Straßenmusikerzeit verbindet die beiden Pianisten, sie sind beide auch heute noch Grenzgänger, was man bei ihrem musikalischen Auftritt selbst hören kann.

Nach der "Rossini-"Pause wird das Concilium musicum mit "Tanzmusik aus dem kaiserlichen Wien" (5. August) im Königlichen Kurtheater eintauchen in jene Wiener Musik, die schon immer begeisterte.

"Tausche Ex gegen Sex" (1. September) nennt sich eine Leseshow von und mit Annette Kruhl mit Musik und Kabarett. Die "Heinz-Rühmann-Revue" (9. September) bietet die berühmtesten Lieder des witzigen Charmeurs, dem das "salonorchesterweimar" den richtigen Sound verleiht.

Die "HörBänd A Capella Drünter und Drüber" sind fünf Vokalapostel aus Hannover. Sie "wortwitzen" nicht nur schlecht, sie singen auch gerne.

Ganz ohne Instrumente stimmen sie mal heiter, mal nachdenklich und ersetzen am 15. September oral BigBand, Orchester und Kapelle.

Natürlich gehört das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim (16. September) unter der Leitung von Timo Handschuh zum Herbstprogramm im Königlichen Kurtheater. Zu hören sind Werke von Vivaldi, Bach und Händel.

Absurd und geistreich

Spannend und abenteuerlich wird es schließlich am 22. September beim Edgar Wallace-Krimi "Die Tür mit den sieben Schlössern". Roland Kalweit und Danny Richter präsentieren gemeinsam mit dem Publikum den Meister des geistreichen Kriminalromans an einem absurd-geistreichen Theaterabend.

Übrigens: Das Theater kann man auch mieten, komplett oder auch nur das Foyer, um endlich einmal auf den Brettern stehen zu können.

Weitere Informationen: www.kurtheater.com