Am Altar versammelt: Das Besetzungsgremium zusammen mit Dekan Joachim Botzenhardt, mit Pfarrer Matthias Maisenbacher (in der Mitte rechts) sowie mit Katharina und Pfarrer André Bohnet (Mitte). Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Nach drei Jahren Unständigkeit wird die vakante Stelle in Calmbach fest mit dem bisherigen Amtsinhaber besetzt

Der bisherige Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Calmbach ist auch der künftige: André Bohnet hat seine drei Jahre als unständiger Pfarrer absolviert und sich mit Erfolg um die vakante Pfarrstelle beworben.

Bad Wildbad-Calmbach. Vom Oberkirchenrat vorgeschlagen, wurde er vom Besetzungsgremium gewählt, sodass jetzt die Investitur im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes mit dem Neuenbürger Dekan Joachim Botzenhardt erfolgen konnte.

Eröffnet wurde dieser mit dem Einzug von Pfarrer André Bohnet in Begleitung des Dekans, von Pfarrer Jon André Sovde (Höfen) und von Pfarrer Matthias Maisenbacher (Möttlingen) als Investiturzeuge sowie des Kirchengemeinderates und des Besetzungsgremiums.

"Hoffentlich bleibt er!" Dieser Wunsch aus Calmbach sei im vergangenen Jahr bis ins Neuenbürger Dekanat zu hören gewesen, berichtete Botzenhardt in seiner Investituransprache. "Viele Menschen freuen sich, dass Sie bleiben und den gemeinsamen Weg mit dem Kirchengemeinderat, mit den vielen Ehrenamtlichen, ja mit den Menschen in Calmbach fortsetzen", führte der Dekan an Bohnet gewandt aus und fügte an: "Sie haben sich das gut überlegt und auch die Calmbacher sind Menschen, die wissen was sie wollen."

In seinen weiteren Ausführungen blickte Botzenhardt auf die drei vergangenen Jahre zurück mit der Feststellung, dass Vieles gelungen und das Vertrauen gewachsen sei. Von den Gottesdiensten über das Einarbeiten in die Geschäftsführung, die Zusammenarbeit mit dem Kirchengemeinderat, die Veranstaltung von Festen und Jubiläen bis hin zu Baumaßnahmen, wofür der Dekan dem Pfarrer dankte: "Sie haben erste Spuren hier hinterlassen und wir freuen uns darauf, dass es weiter geht".

Botzenhardt schilderte den beruflichen Weg Bohnets mit dem Theologiestudium in Bogenhofen (Österreich), Friedensau und Rostock, mit der Promotion, dem Vikariat in der Andreägemeinde in Bad Cannstatt und mit seiner Ordination vor drei Jahren. Mit seiner freundlichen, verbindlichen und verlässlichen Art habe er viele Herzen in Calmbach gewinnen können. Eine sorgfältige Vorbereitung der Gottesdienste mit einer verständlichen, aber doch inhaltlich anspruchsvollen Predigt sei Pfarrer Bohnet wichtig. Über den Dienst in der Kirchengemeinde hinaus engagiere er sich auch auf Kirchenbezirksebene im Leitungsteam der kirchlich-theologischen Arbeitsgemeinschaft. Aufgabe der Pfarrer sei, Menschen zu begleiten, Hoffnung dort zu bringen, wo Zweifel und Verzweiflung quälen, Trauernde zu trösten, als Seelsorger Schuldigen Vergebung zuzusprechen und Menschen Gottes Segen zu spenden. Wesentlich sei, dass eine Gemeinde ihren Pfarrer wohlwollend begleite und unterstütze. Katharina Bohnet dankte der Dekan für das Mittragen und Unterstützen des Dienstes ihres Ehemannes.

Gute Zusammenarbeit

Als Gründe für seine Entscheidung, nach den drei Jahren in Calmbach zu bleiben, nannte Bohnet die gute Zusammenarbeit mit den kirchlichen Mitarbeitern, dem Kirchengemeinderat und mit den Kollegen. Mit einem erhobenen Finger quittierte Botzenhardt das laut und deutlich gesprochene "Ja" des am Altar versammelten Besetzungsgremiums zu Pfarrer Bohnet, ehe er diesen mit einem Segenszuspruch förmlich als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Calmbach einsetzte und verpflichtete. Das Zeugenwort kam von dem in Calmbach aufgewachsenen Pfarrer Matthias Maisenbacher. Jochen Barth als stellvertretender Kirchengemeinderatsvorsitzender erinnerte an die rechtzeitig zum Mitarbeiterfest am 8. Februar in Calmbach eingetroffene Nachricht des Oberkirchenrates zur Übertragung der ständigen Pfarrstelle an Bohnet. "Ein ganz herzliches Dankeschön von uns allen, dass ihr beiden euch für uns Calmbacher entschieden habt", so Barth an Katharina und André Bohnet gewandt.

Lebens- und liebenswert

"Gemeinsam können wir hier in Calmbach dazu beitragen, das Leben in unserem Ort lebens- und liebenswert, und von den Werten des Christentums geprägt, zu gestalten", so Barth weiter. Und was der Pfarrer nicht alles sein sollte? "Moderator, Kommunikator und Inspirator, ein Werbeträger in Sachen Religion. Seelentröster, Religionslehrer, Personalchef und so weiter". Für seine vielfältigen Aufgaben wünschte er Bohnet die dazu notwendige Schaffenskraft. Weitere Willkommensgrüße kamen von Marina Schwerdtfeger als Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte und vom CVJM-Vorsitzenden Marco Zündel. "Calmbach hat einen guten Pfarrer verdient und Sie haben eine gute Kirchengemeinde verdient", sagte Bürgermeister Klaus Mack bei der Übergabe eines Geschenkes.

Seine Predigt stellte Bohnet unter Worte aus Jesaja 50, 4 bis 9. Den festlichen Gottesdienst, dem sich ein Stehempfang anschloss, bereicherten Alexandra Cisowski (Höfen) an der Orgel, Annerose König (Höfen, Querflöte), Marianne Hiebel (Gesang) sowie der Kirchenchor mit dem St.-Martinus-Chor unter der Leitung von Angelika Bertsch.