Mehr Einwohner als noch vor fünf Jahren. Stadt liegt sogar über Landkreisdurchschnitt.
Bad Wildbad - Die Stadtverwaltung Bad Wildbad gibt die aktuellen Einwohnerzahlen bekannt. Diese sind im Vergleich zur Erhebung vor fünf Jahren um rund 5,3 Prozent gestiegen. Bürgermeister Klaus Mack erklärt sich das auch durch optimale Kinderbetreuung.
2009 hat die Stadtverwaltung Bad Wildbad eine umfassende Analyse in Auftrag gegeben, um zu eruieren, ob die Landflucht in der Stadt genau so um sich greift, wie Experten es anderswo prognostizierten. Das Ergebnis ist laut Mack eindeutig gewesen: Zum einen hieß es, dass die Einwohnerzahlen sinken werden. Und schlimmer noch: Die Schülerzahl sich im Laufe der Jahre halbieren könnte. Das habe damals zur Entscheidung des Schulzusammenschlusses der Fünf-Täler-Schule geführt.
Heute weiß man: Beide Entwicklungen sind nicht eingetreten. Das gesamte Stadtgebiet von Bad Wildbad zählt derzeit 10 529 Einwohner. Vor fünf Jahren waren es noch 9976. Das entspricht einem Anstieg von rund 5,3 Prozent.
Verglichen mit dem Durchschnittswert des gesamten Calwer Landkreises von etwa vier Prozent Steigerung ist das ein durchaus beachtlicher Wert.
Dabei wohnten in der Kernstadt selbst mit 5122 Einwohnern weiterhin die meisten Menschen.
Auf Platz zwei folgt Calmbach mit 4098 Einwohnern, dann Sprollenhaus mit Christophshof (637), Aichelberg (260), Nonnenmiß (236), Meistern (101) und Hünerberg (75). Weitere 488 Personen hätten im Stadtgebiet zumindest eine Zweitwohnung, in der sie sich zeitweise aufhielten.
Bad Wildbads Bürgermeister erklärt sich diese positive Entwicklung der Einwohnerzahlen auch durch eine deutlich verbesserte Kinderbetreuung im Rahmen des Projektes "Kinderstadt Bad Wildbad": "Wir haben gesagt, wir müssen das Thema Familie und Beruf miteinander verbinden." Dafür habe man Stück für Stück das Angebot ausgebaut: "Wir haben eine durchgängige Betreuung von morgens um 7 bis nachmittags um 16.30 Uhr geschaffen." Auch die Kleinkindbetreuung mit dem Ausbau des Goßweiler-Kindergartens Calmbach sei deutlich erweitert worden. Familien hätten dadurch die Möglichkeit, ihr Kind ortsnah unterzubringen.
Familienfreundlichere Wahrnehmung
Zudem habe der Schritt des Gymnasiums zurück zum G9-Zug zu größerer Beliebtheit beigetragen und auch der Ausbau des Calmbacher Flößerspielplatzes und der des Wildbader Räuberberg-Spielplatzes hätten zu einer familienfreundlicheren Wahr- nehmung geführt. "Das alles hat dazu beigetragen, dass das Umfeld sich verbessert", schätzt Mack. Und am Ende eben auch zu steigenden Schülerzahlen und einer höheren Geburtenrate.
"Die Prognosen, die damals gemacht worden sind, sind damit schlichtweg nicht eingetreten", freut sich Mack heute.
Natürlich dürfe man aber das Thema Image und Bekanntheit nicht unterschätzen, zeigt der Bürgermeister auf. Denn die touristische Vermarktung der Stadt trage schon auch Früchte. Die Entwicklung, die Wildbad in den vergangenen Jahren im Bereich Tourismus genommen habe, sei auch ausschlaggebend dafür, dass die Entwicklung der Einwohnerzahlen nach oben zeige.