Veranstaltungsreihe: Netzwerk für Wertevielfalt will Ausgrenzung von Menschen entgegenwirken
Bad Wildbad. Mit mehr als 60 Veranstaltungen in der ganzen Region organisiert das Netzwerk für Wertevielfalt im Nordschwarzwald (WiN) ab Samstag ein "Festi-Wall für ein friedliches Miteinander". Der Ausgrenzung von Menschen soll entgegengewirkt und der Dialog mit "den Anderen" gesucht und gefördert werden. "Wall", so erklärt Hubertus Welt vom Netzwerk für Wertevielfalt, stehe für das Überwinden von Mauern in den Köpfen.
Christian Schmidt vom Forum Asyl in Pforzheim und Welt stellten das vielfältige Festi-Wall-Programm vor.
Bunte Mischung
Von der Eröffnungsfeier am Samstag, 22. September, ab 18 Uhr im Wildbader Jugend- und Kulturhaus Freiraum bis zur Abschlussfeier am 30. November gibt es eine bunte Mischung aus Veranstaltungen und Aktionen, darunter Film- und Theatervorführungen, Lesungen und Ausstellungen sowie Aktionen mit Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Kulturen.
Zu den Höhepunkten des Festi-Walls gehören das Theaterstück "Dreck", in dem Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass aus der Sicht eines Ausländers beleuchtet werden, dargestellt von Mathias Kopetzki, der auch aus seinen Büchern liest (siehe Info), oder Filme wie "Eldorado" und "Guten Tag, Ramon". Konzerte gibt es vom Stuttgarter Tango-Orchester "Orquestra Atipoca" oder dem Liedermacher Thomas Felder, der seine zeit- und gesellschaftskritischen Lieder in schwäbischem Dialekt singt.
Veranstaltungsorte sind Bad Wildbad, Pforzheim, Freudenstadt, Dornstetten und Horb, die sich mit den Städten Rastatt im Murgtal, Bad Liebenzell und Calw zum Netzwerk Wertevielfalt im Nordschwarzwald zusammengeschlossen haben.
Informationen über das Festi-Wall-Programm sind auf der Homepage des Netzwerks unter https://netzwerk-win.blogspot.com/p/festi-wall.html zu finden.
Am Montag, 24. September, liest Mathias Kopetzki ab 19.30 Uhr in der Lehrerakademie, Bätznerstraße 92, Raum AE02, aus seinen Büchern "Teheran im Bauch - Wie meines Vaters Land mich fand" und "Bombenstimmung".
Kopetzki wächst in den 1970er-Jahren in einem kleinen Örtchen in Niedersachsen auf. Mit fünf Jahren erfährt er durch Zufall, dass er adoptiert wurde und ausländischer Herkunft ist. Aufgrund seiner exotischen Erscheinung stolpert er im Laufe seiner Kindheit und Jugend immer wieder über befremdliche Reaktionen bis hin zu offenen Rassismus.
Er arbeitet als Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur, Autor und Dozent. Zu sehen war er beispielsweise in der Serie "Soko Leipzig". Beim Festi-Wall 2016 in Bad Wildbad spielte er den Rosenverkäufer Sad im Stück "Dreck".
In seinen Büchern finden sich berührende und spannende Geschichten über das Fremdsein, Selbstbehauptung und die jahrelange Suche nach Identität.
