Naturpark-Projektmanagerin Christina Cammerer (von links), René Skiba, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nordschwarzwald, Yvonne Flesch, stellvertretende Geschäftsführerin der Naturpark GmbH in Bühl und Klaus Mack, Vorsitzender des Naturparks, bei der Auftaktveranstaltung für den Naturparkplan 2030. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Auftaktveranstaltung zum Naturparkplan 2030 im Bad Wildbader Kurhaus

Bad Wildbad. "Herkunft sucht Zukunft" so konnte man auf der Lichtbildwand im Bad Wildbader Kursaal lesen, wo die Auftaktveranstaltung Naturparkplan 2030 stattfand. Rund 120 Teilnehmer aus dem gesamten Bereich des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord waren dort zusammengekommen, um die Zukunft des Naturparkplans gemeinsam zu gestalten.

Klaus Mack, Bürgermeister der Veranstaltungsstadt und gleichzeitig Vorsitzender des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, konnte zahlreiche Vertreter der Landkreise Calw, Enzkreis, Rottweil und Ortenau, sowie einer ganzen Reihe von Organisationen, Verbänden und Vereinen begrüßen, die an der Weiterentwicklung des Naturparks nicht nur interessiert sind, sondern sich auch daran beteiligen.

Im Dezember 2000 wurde der Naturpark gegründet, mit dem Ziel, die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft zu erhalten und sie als Erholungslandschaft nachhaltig weiterzuentwickeln. Auf der damaligen Agenda standen vor allem Projekte in den Bereichen der bäuerlichen Direktvermarktung, im Tourismus und der Öffentlichkeitsarbeit. Eine bedeutende und heute überall sichtbare Aktion war die Förderung der einheitlichen Beschilderung von Wanderwegen und Mountainbike-Strecken in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein und weiteren Partnern.

Plan soll im Dezember verabschiedet werden

Seit den Anfangsjahren habe sich inzwischen viel getan, die Tätigkeiten des Naturparks seien gewachsen, so Mack, und vielfältige Initiativen und Projekte seien entstanden. Als Beispiel zählte Mack auf: 50 Naturparkwirte, 20 jährlich durchgeführte Naturpark-Märkte, 100 Schwarzwald-Guides und inzwischen elf Naturparkschulen – im Kreis Calw die Wilhelmschule in Wildbad und die Krokusschule in Bad Teinach-Zavelstein.

Betrug das Fördervolumen im Jahr 2001 gerade mal 75 000 DM (etwa 40 000 Euro), so stehen dem Naturpark heute rund 800 000 Euro an Fördermitteln (EU, Land, Lotterie Glücksspirale) zur Verfügung. Mit Drittmitteln habe im vergangenen Jahr 72 Maßnahmen unterstützen können.

Verändert hätten sich die Rahmenbedingungen mit den Themen Erhalt der Artenvielfalt, nachhaltiges Reisen und natürlich der Klimawandel. "Damit ist der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord zu einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung herangewachsen", betonte Mack. "Er bildet ein einmaliges Netzwerk, in dem Kommunen, Verbände, Landwirtschaft, Naturschutz, Tourismus, Bildung und Wirtschaft einen Treffpunkt finden und gemeinsam Zukunft gestalten."

Zur Erstellung des neuen Naturpark-Plans lud Mack die Anwesenden ein, in die Zukunft zu blicken, um neue Ziele zu setzen und möglichst auch zu erreichen. Dieser Prozess solle bewusst sehr breit aufgestellt werden. Im Dezember 2020 soll dieser neue Plan vorgestellt und von der Mitgliederversammlung verabschiedet werden. "suedlicht", ein Freiburger Büro für Planungsdialog, wird das Beteiligungsformat begleiten und mitarbeiten. Im Kursaal präsentierte sich "suedlicht" mit Dirk Kron (Umweltingenieur) sowie seinen Kolleginnen Angela Luchtrath und Julia Leiendecker, die auch gemeinsam die Auftaktveranstaltung leiteten.

"Wir würden uns sehr freuen, wenn sich möglichst viele Menschen an der Weiterentwicklung des Naturparks beteiligen und uns ihre Meinung dazu mitteilen würden", meinte Naturpark-Projektmanagerin Christina Cammerer, um den Weg zum neuen Naturparkplan zu gestalten.

Am 23. September 2020 wolle man eine Zwischenbilanz ziehen, um festzustellen wie sich die weitere Entwicklung gestalten könnte. An insgesamt acht Ständen hatten die Besucher anschließend die Möglichkeit, ihre Gedanken und Überlegungen im Gespräch mit den Mitarbeitern des Naturparks auszusprechen oder aufzuschreiben.

Nach einer Vesperpause, natürlich mit Schwarzwälder und schwäbischen Produkten, waren die Besucher der Auftaktveranstaltung aufgefordert, ihre Überlegungen und Meinungen an den acht Tafeln mit folgenden Aussagen kund zu tun: Freizeit, Erholung und nachhaltiger Tourismus; Naturschutz und Landschaftspflege; Regionalvermarktung und Regionale Produkte; Sichtbarkeit und Präsenz; Klima; Umweltbildung; Prozessüberblick; und Nachhaltige Regionalentwicklung.

Die dort zu lesenden Meinungen sollen bei der Weiterentwicklung des Naturpark-Plans beachtet und umgesetzt werden.