Andre Baumann (links) vom Naturschutzbund Deutschland und Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack sind sich einig, dass der geplante Baumwipfelpfad eine gute Sache ist. Foto: Krokauer

Bürgermeister Klaus Mack sowie Andre Baumann vom Naturschutzbund Deutschland verteidigen Naturpfad.

Bad Wildbad - Wie kann der Sommerberg in Bad Wildbad weiter belebt werden, ohne dass die Natur geschädigt wird? Der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Andre Baumann, sowie Bürgermeister Klaus Mack sind sich einig: Ein Baumwipfelpfad, der sich in die Natur einfügt, ist die Lösung.

Die Erlebnis-Akademie AG mit Sitz im bayerischen Bad Kötzting möchte einen solchen Pfad auf dem Sommerberg errichten. In einer Stellungnahme des NABU-Kreisverbandes Calw, unterschrieben von den Vorstandsmitgliedern Stefan Andrusch sowie Renate Fischer, hatte der NABU noch "erhebliche Bedenken" gegen das Projekt geäußert (wir berichteten). Sie fordern eine Artenschutz-, Umweltverträglichkeitsprüfung und ein Lärmschutzgutachten.

In einem Pressegespräch auf der Bergstation der Sommerbergbahn erinnerte Rathauschef Mack gestern daran, dass der Verlauf des Pfades nach einem Gespräch mit Anwohnern ohnehin bereits angepasst worden sei. Zudem prüfe ein Planungsbüro, ob an bestimmten Stellen entsprechende Arten vorkommen. Notfalls werde der Verlauf des Pfades noch einmal geändert, versicherte Mack. Biologen würden das Ganze prüfen, ergänzte Baumann.

Der Schultes sagte, dass der Gemeinderat im Juli das Erstellen einer Erholungswaldsatzung beschlossen habe. Darin werde der Sommerberg in zwei Zonen geteilt. In einem Bereich sei die Natur besonders geschützt, in der anderen spiele der Tourismus eine große Rolle.

Für den Schultes ist der Baumwipfelpfad ein "sehr wichtiges Projekt". Mit ihm wolle der Betreiber den Besuchern die Natur zeigen. Durch das Aufstellen einer Erholungswaldsatzung werde auch der NABU angehört. In diesem Zusammenhang lud Mack den NABU dazu ein, die Umweltbildung voranzutreiben: "Die jungen Leute sind die Gäste von morgen."

"Der NABU unterstützt naturpädagogische Einrichtungen", versicherte Baumann. An alle Skeptiker gerichtet versicherte der NABU-Landesvorsitzende, dass die bestehenden Gesetze eingehalten werden. Die Einteilung der Landschaft in einem Bereich für den Tourismus sowie eine Zone, die unter einem besonderen Schutz steht, bezeichnete Baumann als "sinnvollen Weg". Er freue sich auf das Projekt und habe sich zur Eröffnung des Pfades bereits angemeldet. Diese ist nach den Worten von Bürgermeister Mack im Sommer 2014 geplant. "Viele Befürchtungen sind unbegründet", so Baumanns Überzeugung. Rathauschef Mack versicherte zudem, dass keine nächtlichen Events geplant seien. Angeboten würden aber Veranstaltungen wie zum Beispiel Eulenwanderungen: "Der Pfad ist nachts nicht geöffnet." Mack stellte außerdem fest, dass keine weitere Gastronomie vorgesehen sei, sondern die bestehenden Einrichtungen genutzt würden.