In der Nacht auf Montag hat es in einem Wohnheim des Berufsförderungswerkes in der Panoramastraße in Bad Wildbad gebrannt. Foto: Feuerwehr

Flammen schlagen aus dem obersten Stock. Feuerwehr muss mehrere Personen evakuieren. Schaden beträgt rund 200.000 Euro.

Bad Wildbad - In der Nacht auf Montag hat es in einem Wohnheim des Berufsförderungswerkes in der Panoramastraße in Bad Wildbad gebrannt. Zwei Frauen wurden leicht verletzt.

In dem siebenstöckigen Gebäude hielten sich zum Zeitpunkt des Brandes 21 Personen auf, so die Polizei. Um 0.01 Uhr meldete eine Anwohnerin beim Polizeinotruf, dass aus dem obersten Stock Flammen schlagen.

Das Haus ist in Hanglage gebaut und die siebte Etage mit dem Hauseingang liegt ebenerdig zur Panoramastraße. Die meisten Bewohner wurden durch die Brandmeldeanlage auf das Feuer aufmerksam und konnten das Haus selbstständig verlassen. Zwei Personen mussten durch die Feuerwehr evakuiert werden.

Etwa um 1.40 Uhr konnte die Feuerwehr die Flammen löschen. Erste Erkenntnisse der Kriminalpolizei deuten darauf hin, dass das Feuer in einem Zimmer im vierten Obergeschoss ausgebrochen ist – dieses brannte vollständig aus.

Durch einen Lüftungsschacht breitete sich das Feuer auf den Aufenthaltsraum in der siebten Etage aus, ohne weitere Gebäudeteile zu erfassen. Auch der Aufenthaltsraum wurde ein Raub der Flammen. Der Sachschaden beträgt nach ersten Erkenntnissen rund 200 000 Euro. Zwei Bewohnerinnen, 25 und 51 Jahre alt, mussten wegen Rauchgasvergiftungen ambulant behandelt werden. Im Zimmer der 25-jährigen liegt auch der Brandherd.

Die Feuerwehr war noch bis gegen 4 Uhr mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, so die Polizei weiter.

Atemschutztrupps eingesetzt

Laut Mitteilung des Kreisfeuerwehrverbands Calw löste die Brandmeldeanlage in der Außenstelle des Berufsförderungswerks um 23.59 Uhr Alarm in einem Sozialraum auf der Ebene 4 aus. Das Feuer breitete sich rasch über die Fassade aus.

Zwei Personen, die Löschversuche unternommen haben, so die Feuerwehr, wurden mit einer Rauchgasvergiftung vom DRK in ein Krankenhaus gebracht. Weitere 15 Personen, die in dem Gebäude übernachteten, wurden in die Hauptstelle in der Paulinenstraße untergebracht.

Sechs Atemschutztrupps retteten die anwesenden Übernachtungsgäste. Um 1.41 Uhr meldete man "Feuer aus". Im Gebäude wurden mehrere Räume durch Feuer und Rauch in Mitleidenschaft gezogen.

Im Einsatz waren die Feuerwehren Bad Wildbad (alle vier Abteilungen) und Calw mit 15 Fahrzeugen sowie rund 65 Kräften. Das DRK war mit sechs Fahrzeugen vor Ort. Nicht zu vergessen die Polizei aus Bad Wildbad und Karlsruhe mit zehn Beamten.

Die Kripo Karlsruhe hat die Ermittlungen in Sachen Brandursache aufgenommen. Heute erfolgt die Begehung eines Sachverständigen.

Das BFW wollte am Montag gegenüber unserer Zeitung keine Stellungnahme abgeben. Am Nachmittag gab es dann doch eine Pressemitteilung.

Notbetten aufgestellt

"Wir sind sehr froh, dass niemand schwer verletzt wurde", sagt Wolfgang Dings, Geschäftsführer des BFW. "Dennoch ist das für die Bewohner natürlich ein großer Schock."

Berichtet wird von 22 Bewohnern, die das Gebäude selbstständig verlassen konnten. Von den zwei Personen, die Rauchvergiftungen erlitten, befinde sich eine zurzeit noch zur Beobachtung im Krankenhaus.

Noch in der Nacht seien die 23- bis 51-jährigen Männer und Frauen in einem anderen Gebäudeteil des BFW untergebracht worden, wo man Notbetten aufgestellt habe. Sie erhielten jetzt psychologische Unterstützung.

Insgesamt hätten 35 Personen das Internatsgebäude bewohnt. Sie kämen aus verschiedenen Regionen Deutschlands, weshalb das BFW ihnen die Möglichkeit biete, für den Zeitraum ihrer Umschulung oder beruflichen Qualifizierungsmaßnahme vor Ort zu wohnen. "Einige von ihnen verbringen die Wochenenden zu Hause und waren zum Zeitpunkt des Brandes, noch nicht zurück. Das BFW hat bereits für alle 35 Bewohner Alternativen zur weiteren adäquaten Unterbringung in verschiedenen Pensionen, Hotels und Gästehäusern gefunden", heißt es weiter.

Das betroffene Gebäude werde über einen längeren Zeitraum – voraussichtlich mehrere Monate – nicht nutzbar sein.

"Feuerwehr und Rettungskräfte haben schnell reagiert und ganze Arbeit geleistet", so Dings. "Mein Dank geht auch an die vielen Mitarbeiter des BFW, die mitten in der Nacht angerückt sind, um zu helfen."