Die Dresdner Salondamen bei ihrem Konzert "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" im Kurtheater. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Zeitreise: "Dresdner Salondamen" begeistern Besucher im Königlichen Kurtheater / Abwechslungsreiche Interpretation

Ein Vergnügen für Augen und Ohren war das Konzert der "Dresdner Salondamen" im Königlichen Kurtheater Wildbad. Unter dem Thema "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" verstanden es die fünf Musikerinnen, bekannte Schlager der 1920er-, 1930er- und 1940er-Jahre wieder lebendig werden zu lassen und diese gekonnt darzubieten.

Bad Wildbad. Es war nicht nur eine musikalische Zeitreise, sondern auch eine optische. Die professionell ausgebildeten Musikerinnen dieser "Damenband" verstanden es hervorragend, mit atemberaubenden langen Roben zu begeistern – im ersten Programmteil in burgunderroten, zum Teil tief dekolletierten Gewändern und stilvollen Kopfbedeckungen, nach der Pause dagegen in silbergrauen Kostümen, wiederum mit außergewöhnlichen Hüten.

In "diese heiligen Hallen passt unser Konzert", so Karolina Petrova, die nicht nur humorvoll und unterhaltsam moderierte, sondern auch sowohl stimmlich als auch instrumental (Violine) begeisterte. Aber auch die anderen vier Frauen bewiesen ihr Können an mehreren Instrumenten: Franziska Graefe spielt Violine und den Besen, Beate Hofmann wechselt perfekt zwischen Cello und Bass ab, Silke Krause ist eine Art Multitalent, denn sie schreibt nicht nur die Arrangements, sondern beherrscht ausgezeichnet Klavier und Akkordeon, während Cécile Pfeiff meisterlich mit Klarinette und Saxofon umgeht.

Zum Mitsingen animiert

Seit 20 Jahren gibt es diese Band, was nahelegt, dass sie zu den besten ihres Genres gehört – das wurde beim Auftritt im Kurtheater den begeisterten Besuchern schnell klar. Und dann die Interpretation der immer noch bekannten Titel. "Für eine Nacht voller Seligkeit", "Warum hat die Adelheid keinen Abend für mich Zeit", "Wochenend und Sonnenschein", "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen", "Ich hab dich, und du hast mich", "Kein Schwein ruft mich an", "Lass mich dein Badewasser schlürfen", "Yes Sir", "Ich brech die Herzen der stolzesten Frau’n" sind nur eine kleine Auswahl der zahlreichen Titel, welche die Salondamen aufs Beste interpretierten und das Publikum zum Mitsingen animierten. So beispielsweise bei dem bekannten "La, le, lu, nur der Mann im Mond schaut zu".

Die Schlager in ihrem Programm erinnerten an die UFA-Filme und deren Stars –unter anderem an Marika Rökk, Theo Mackeben, Rudi Schuricke, Zarah Leander, Heinz Rühmann, Margot Hielscher, die "Comedian Harmonists" oder Marlene Dietrich.

Nicht nur instrumental und gesanglich boten die fünf Salonmusik von früher, auch choreografisch mit stilvoller Gestik und amüsanter Mimik waren sie top und verzauberten ihr Publikum. An die bekannte Ilse Werner erinnerte Graefe mit ihrem Kunstpfeifen, während Pfeiff mit dem Saxofon tolle, fast jazzige Solopassagen erklingen ließ. Dazwischen waren wieder Passagen von Herbert Grönemeyers Song "Wann ist ein Mann ein Mann" zu hören, allerdings gekonnt abgewandelt und höchst vergnüglich interpretiert mit "Wann ist eine Frau eine Frau".

Durch die abwechslungsreiche Interpretation ihrer Schlager und Songs verzauberten die Dresdner Salondamen ihr Publikum, das nicht nur frenetisch applaudierte, sondern zum Schluss noch um Zugaben bat. Auch zum Mitfühlen, was mit "Frag nicht, warum ich gehe" oder "Sing ein Lied, wenn du mal traurig bist" sehr stilvoll und gekonnt das überaus unterhaltsame Programm stilvoll abschloss.