Eine Wiederaufnahme des Restaurantbetriebes ist infolge der Beschädigungen derzeit nicht möglich. Foto: Mutschler

Fett löst Feuer im Restaurant aus. 150.000 Euro Schaden. Vorerst geschlossen, provisorische Lösung denkbar.

Bad Wildbad - Bei einem Brand im Bad Wildbader Sommerberghotel ist am späten Dienstagmorgen ein Mann leicht verletzt worden. Es entstand Sachschaden im unteren sechsstelligen Bereich.

"Da haben wir Corona einigermaßen überstanden", und nun das: Schockiert, aber einigermaßen gefasst steht Inhaber Tilman Blezinger vor seinem Restaurant im Sommerberghotel und blickt auf die Schäden, die der Küchenbrand am Dienstag kurz vor der Mittagszeit angerichtet hat. Gerade habe man den Betrieb wieder aufgemacht – nun ist das Restaurant erstmal wieder geschlossen. Aufgeben will Blezinger aber nicht.

Dicker schwarzer Rauch über dem Sommerberg

Bad Wildbad. Um 11.13 Uhr wurde die Feuerwehrabteilung Wildbad alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt war bereits dicker schwarzer Rauch über dem Sommerberg zu sehen. "Beim Eintreffen der ersten Kräfte war starker Rauch bei der Absaugung zu sehen", erklärt Heiko Friedrich von der Feuerwehrabteilung Wildbad. Zudem hätte sich noch eine Person im Gebäude aufgehalten, sodass sich die Feuerwehr bis zur Rauchgrenze vorwagte und den Koch aufforderte, das Haus zu verlassen. Dies konnte der 75-jährige Mann aus eigenen Kräften machen und wurde dann mit "leichter Rauchinhalation" an den Rettungsdienst übergeben, der ihn vorsorglich in ein Krankenhaus brachte.

Laut Polizei entzündete sich Fett, als der Koch versuchte, das frische Fett über dem angeschalteten Gasherd umzuschütten. Dabei entzündeten sich insgesamt etwa 15 Liter Fett, die Flammen drangen in die Absauganlage ein und gingen nach oben aus dem Gebäude hinaus. Das führte zu einer starken Rauchentwicklung.

Atemschutzträger im Einsatz

Deshalb wurden, so Friedrich weiter, Atemschutzträger der Abteilung Calmbach nachalarmiert und insgesamt fünf Trupps mit Atemschutzträgern der Wildbader und Calmbacher Feuerwehrabteilungen waren dann im "Innenangriff" zur Bekämpfung des Brandes in der Küche des Restaurants im Einsatz.

Zudem öffnete die Feuerwehr noch an mehreren Stellen rund um die Küche das Dach, um die noch bestehenden Glutnester zu löschen. Bis zum Ende des etwa zweistündigen Einsatzes wurde das Dach mithilfe einer Wärmebildkamera immer wieder auf weitere Glutnester kontrolliert.

Insgesamt war die Feuerwehr mit 32 Feuerwehrleuten und zehn Fahrzeugen im Einsatz. Zusätzlich war das Deutsche Rote Kreuz sowie die Polizei mit mehreren Personen vor Ort. Die Polizei schätzt den Sachschaden am Gebäude und Inventar des Restaurants auf 150 000 Euro. Eine Wiederaufnahme des Restaurantbetriebes sei infolge der Beschädigungen derzeit nicht möglich.

Verquickung unglücklicher Umstände

Schockiert, aber dennoch einigermaßen gefasst zeigte sich Tilman Blezinger, der Inhaber des Sommerberghotels, nach dem Brand. "Da haben wir Corona einigermaßen überstanden und gerade wieder aufgemacht" – und jetzt das. Um jedweden Spekulationen zuvor zu kommen, betonte er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten: "Das war kein Heißabriss!" Vielmehr hätte eine Verquickung unglücklicher Umstände zu dem Brand geführt, den der Koch zunächst versucht hatte, selbst zu löschen.

Trotz des Schadens sei er "erleichtert", dass keine Personen zu schaden gekommen seien, so Blezinger weiter: "Alles andere ist egal." Dennoch macht er sich natürlich sorgen um die Zukunft des Betriebs. "Jetzt waren wir gerade am Durchstarten", erzählt er. Man habe die Theke neu gebaut und nun auf den Start der Touristensaison auf dem Sommerberg gehofft, um die Gastronomie wieder ans Laufen zu bringen. "Wir waren eh schon coronagebeutelt. Das ist jetzt noch der Tupfer drauf", so Blezinger weiter.

Aufgeben kommt für Tilman Blezinger nicht in Frage

Dennoch, aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Bei einer ersten Inspektion habe er festgestellt, dass der Wasserschaden größer als der Feuerschaden sei. Der Schaden in der Küche selbst und in einem kleinen Teil des Restaurants sei überschaubar. Kühlung und Abluft seien kaputt, ebenso die abgehängte Decke im vorderen Bereich des Gastraums. Aber die Theken sowie die tragende Konstruktion des Gebäudes sei in Ordnung.

"Wir müssen schauen, wie wir es finanziert kriegen", sagt der Gastronom, dem – wie allen anderen auch – durch die Corona-Pandemie viele Einnahmen weggebrochen seien. Aber: "Ich glaube nicht, dass wir zumachen", so Blezinger weiter, der bereits nach vorne denkt. Etwa an eine provisorische Lösung mit Zelt, das auf der Terrasse aufgestellt werden könnte und in dem Speisen vom Grill angeboten werden könnten. So ist er trotz allem optimistisch und der Brand sei "nur fast schlimm". Auf jeden Fall will er "relativ zügig mit etwas starten. Sonst ist ja gar niemand mehr da."