Viertett in der Besetzung (von links) Uwe Philippin, Bernd Rentschler, Daniel Krummacher und Peter Philipp Frenzi umgarnt "Pretty Woman" Melania Kluge. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Viertett geht in eine schöpferische Pause / Hommage an die Stadtteile von Bad Teinach-Zavelstein

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein. "Älles, ja war des jetzt scho älles?" tönte es mit Unterstützung des Publikums durch das KoNi. Während es sich zunächst um den Refrain eines Liedes des Quartetts Viertett handelte, hatten die Besucher die Frage am Ende des Abends erneut auf den Lippen.

Denn eigentlich hätte es noch stundenlang weiter gehen dürfen mit dem launigen Abschied, den Bernd Rentschler, Thomas Neururer, Uwe Philippin und Daniel Krummacher mit ihren Fans feierten. Das Viertett legt nach zehn Jahren eine schöpferische Pause ein. Deshalb sorgten mehrere hundert Gäste für ein volles Haus.

"Wenn wir etwas anfassen, geht es zu Bruch", zog Krummacher die politische Bilanz der vergangenen zehn Jahre. So gäbe es einen Ministerpräsidenten Günther Oettinger nicht mehr und seien sowohl Liberale als auch Grüne abgesackt. "Wir können aber nicht alles anfassen", verwies er süffisant auf weitere Wünsche.

Viertett erinnerte an die Anfänge und aktivierte frühere Sänger. So waren drei Ehemalige mit auf der Bühne. "Die Sachen passen noch", scherzte Daniel Kluge, der als Tenor in der Startformation beim ersten, einstudierten Stück "Ich wär so gerne Millionär" von den Prinzen mitwirkte. Während er seit mehr als drei Jahren am Stuttgarter Staatstheater singt, verschlug es Mitgründer Sebastian Gühne als Regieassistent an das Deutsche Nationaltheater in Weimar. Die Reise in die Vergangenheit war gespickt mit Erinnerungen, Anekdoten und Witze. In gelungenem Mix aus politischer Satire, Comedy und dem Bekenntnis zur Herkunft feierte Viertett sein "Schwabiläum".

Da wurde die Bundesstraße B294 zur hauseigenen Route 66 durch den Schwarzwald oder empfahl Uwe Philippin den Griff zur regionalen Kosmetik. Gerne teilte das Quartett seine Maultaschen mit dem Publikum, riet von badischem Wein ab und vermittelte die Wurzel des schwäbischen Dialekts.

"Wir wissen nicht, was kommt, vielleicht wird Krummi ja Kanzler", ließ Viertett seine Zukunft offen. Allerdings nicht ohne das jüngste Werk, eine Hommage an die Stadtteile von Bad Teinach-Zavelstein. Zur Begeisterung des Publikums sah man "Downtown" in Kentheim den Führerschein in Gefahr, erinnerte an die "Companheros" aus Lützenhardt, entdeckte "Dschingis Khan" im geheimnisvollen Emberg, um mit "I will wieder hoim" in Zavelstein anzukommen.