Am 25. April alarmierte die Integrierte Leitstelle in Calw gegen 0.30 Uhr die Feuerwehren Bad Herrenalb und Dobel. Mehrere Anrufer hatten einen Brand an der Bernbacher Straße gemeldet. Foto: Kreisfeuerwehrverband Calw/Heiko Friedrich/Polizeirevier Calw

Nachbesprechung zum Großbrand in hemaligen Klinik. Keine negativen Effekte durch Abstandsvorschriften.

Bad Herrenalb - Die Nachbesprechung zum Großbrand im Ortsteil Kullenmühle wird diese Woche in Form eines Webmeetings stattfinden, informiert der Bad Herrenalber Feuerwehrkommandant Roland Goertz.

Für die Aufbereitung des Einsatzes am frühen Morgen des 25. April werden neben den Abteilungskommandanten Zugführer und Gruppenführer teilnehmen. Selbst von Forschungsprojekten und seiner Uniprofessur an virtuelle Zusammenkünfte gewöhnt, wird Goertz jenen Feuerwehrkameraden, die darin nicht so geübt sind, eine Handlungsanleitung zukommen lassen.

Ohne negative Effekte

Alles anders in Zeiten von Corona? Nicht wirklich, stellt Goertz klar. Kommandantenbesprechungen zu viert fänden durchaus noch persönlich statt.

Der Einsatz am Samstag vor einer Woche mit immerhin 100 Kräften und der erste Großeinsatz seit Corona habe ohne negative Effekte durch die Abstands- und Hygienevorschriften ablaufen können, versichert Goertz. "Unsere Wehren wurden vom Landkreis mit Schutzausrüstung ausgestattet, die Stadt Bad Herrenalb hat zusätzlich vorgesorgt mit Mund-Nase-Schutz für jeden."

Während des körperlich fordernden Einsatzes im Freien sei dieser Schutz aber oftmals eher hinderlich als nützlich und "vielfach legen die Atemschutzträger bereits auf der Fahrt ihre Atemschutzausrüstung an".

Wichtiger ist dem Kommandanten, die Belegungsdichte der Einsatzfahrzeuge auf der An- und Rückfahrt zu minimieren. Darauf hätten sich mittlerweile alle Abteilungen verständigt. Auch Desinfektionsmittel und – falls erforderlich – Handschuhe seien in den Fahrzeugen vorhanden.

Für die große Einsatz-Nachbesprechung diese Woche war der Bad Herrenalber Kommandant vergangenen Montag noch einmal zusammen mit dem Kriminaldauerdienst – mit Einverständnis des Eigentümers der ehemaligen Klinik – an der Bernbacher Straße, um mittels einer Drohne Luftaufnahmen von der Brandstelle zu machen.

Auch alle Kameraden könnten in nächster Zeit möglicherweise Übungseinheiten via PC absolvieren.

"Einer der Videoclips, die ich derzeit für die Vorlesungen an der Uni anfertige, behandelt ein Thema, was auch für unsere Wehr vor Ort demnächst ansteht. Möglich, dass ich den Clip dann ins Netz stelle", erklärt der Kommandant.

Auf ein Minimum

Echte Übungen wird es wahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht geben. Wichtig sei es, die Treff-Frequenz der Kameraden wegen der Gefahr einer Virusübertragung auf ein Minimum zu begrenzen.

Gerade bei "in letzter Zeit ungewöhnlich vielen Einsätzen", so der Kommandant. Um aktiv auf eine Begrenzung hinzuwirken, hat Goertz daher noch im März bei Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide mit Erfolg erbeten, die automatische Mitalarmierung der Dobler Feuerwehr bei Alarmen von Bad Herrenalber Brandmeldeanlagen wieder aufzuheben. Sehr zur Entlastung der Kameraden von der Sonneninsel, mit denen, so Goertz, "ein sehr gutes Miteinander herrscht". Und der Bad Herrenalber Kommandant fügt an: "Wir nehmen Vorschriften und Bestimmungen zur Pandemielage ernst, aber mit Augenmaß."