Auch die Drehleiter war beim Brand der ehemaligen Klinik in der Kullenmühle im Einsatz. Foto: Zoller

Einsatzkräfte aus Bad Herrenalb und Dobel in der Nacht auf Samstag im Einsatz. 100.000 Euro Sachschaden.

Bad Herrenalb - Mit 13 Fahrzeugen und 100 Einsatzkräften waren alle Abteilungen der Feuerwehren Bad Herrenalb und Dobel, sowie das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei und die Stadtwerke in der Nacht auf Samstag im Einsatz, um einen offenen Dachstuhlbrand unter Kontrolle zu bringen. Dabei handelte es sich um das seit Jahren leerstehende Gebäude der ehemals psychosomatischen Klinik an der Bernbacher Straße in der Kullenmühle.

Mehrere Anrufer hatten laut Feuerwehr einen Brand im Ortsteil Kullenmühle an der Bernbacher Straße gemeldet. Wegen des Ausmaßes des Brandes und der schlechten Löschwasserversorgung hatte Einsatzleiter Roland Goertz von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Herrenalb Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr Dobel dazu alarmiert.

Dachstuhl  bereits teilweise durchgebrochen

"Als wir gegen 0.30 Uhr hier eintrafen, war die linke Seite des Dachstuhls schon durchgebrochen, also es schlugen schon Flammen aus dem Dach und einem Fenster und wir haben dann zum Schutz des linken Gebäudes eine Riegelstellung aufgebaut, um das Übergreifen des Brandes zu verhindern", berichtet Goertz. Ziel war zunächst, möglichst schnell die Brandausbreitung zu unterdrücken.

Nachdem keine Personen im Gebäude angetroffen wurden, was aufgrund des jahrelangen Leerstandes des Klinikgebäudes zu vermuten war, gingen die Trupps im Innenangriff zur Brandbekämpfung über. Das hat laut Goertz allerdings nur teilweise funktioniert, da der Brand bereits zu groß war.

Wie Heiko Friedrich vom Kreisfeuerwehrverband mitteilte, wurde der Brand von außen durch fünf C-Rohre und einem B-Rohr sowie mittels Drehleiter unter Kontrolle gebracht. Auf Grund des großen Löschwasserbedarfs wurde zudem Wasser an zwei Stellen aus der naheliegenden Alb entnommen, um das örtliche Wassernetz nicht zu überlasten.

"Wir wurden als Unterstützungseinheit hinzualarmiert und konnten so das Feuer gemeinsam bekämpfen", erklärt Andreas Stängle, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Dobel, der den gemeinsamen Teameinsatz lobte.

Dachstuhl brennt vollständig ab

Trotz Unterstützung konnten die Feuerwehrmänner allerdings nicht verhindern, dass der Dachstuhl vollständig abbrannte. "Von unserer Seite war wichtig, dass die Brandausbreitung außerhalb des Gebäudes in alle Richtungen verhindert werden konnte", so Goertz, der auch nach hinten, also für die Häusern am Hang, die hinter dem Brandherd liegen, nach knapp einer Stunde Löscharbeiten Entwarnung gab.

Für Bürgermeister Klaus Hoffmann, der sich ebenfalls ein Bild vor Ort machte, ist dieser Brand aus verschiedenen Betrachtungswinkeln ein neuralgischer Punkt. Das seit Jahren leer stehende ehemalige Klinikgebäude sollte einer neuen Nutzung zugeführt werden und Wohnungen für Studenten in den oberen Geschossen entstehen. Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf des Bebauungsplanes "Forschen und Wohnen Kullenmühle" zu, um eine zukunftsträchtige Nutzung des Areals durch Studenten und Forschungseinrichtungen zu beschleunigen. "Wir stehen hier in einem Prozess den Bebauungsplan zu ändern – und nun brennt der Dachstuhl von dem Haus ab und wir wissen noch nicht, welche Auswirkungen das hat", argumentiert der Schultes, der sich zunächst sichtlich froh darüber zeigt, dass "unsere Feuerwehr-Einsatzkräfte und die Kollegen von Dobel rechtzeitig hier waren, das Feuer unter Kontrolle gebracht wurde und keine Menschen in Gefahr sind."

100.000 Euro Sachschaden

Die Löscharbeiten gingen bis gegen 3.30 Uhr weiter. Die Schadenshöhe dürfte sich laut Feuerwehr nach ersten Schätzungen auf etwa 100.000 Euro belaufen. Die Aufräum- und Nachlöscharbeiten kleinerer Glutnester zogen sich noch bis etwa 5.30 Uhr hin.

Zum Schutz der Einsatzkräfte war der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen vor Ort. Warme und kalte Getränke sicherte die DRK-Bereitschaft Bad Herrenalb.

Die Beamten der Polizei sicherten die Einsatzstelle ab. Sie führt auch die Ermittlungen zur Brandursache.

Die Zentrale Schlauch- und Atemschutzwerkstatt des Landkreises Calw, stellte mit ihrem Gerätewagen Transport den Nachschub an frischen Atemschutzgeräten sicher.