Helfer stehen in den Startlöchern

Bad Dürrheim. Schon 14 Bürger hätten sich bei der Stadt gemeldet, um anderen in diesen Zeiten zu unterstützen, erklärt Alexander Stengelin, Referent des Bürgermeisters. Und drei ältere Einwohner hätten diesen Service bereits in Anspruch genommen.

Hinter dem Angebot stehe eine Vielzahl an Institutionen und Vereinen der Kurstadt wie das Mehrgenerationenhaus Lebenswert, die Malteser, die Nachbarschaftshilfe "Hilfe mit Herz und Hand", oder die Kirchen, die sich mit weiteren Partnern und Bürgern für all jene einsetzen, die Unterstützung benötigen. Die Koordination übernehme das Sachgebiet Soziales der Stadtverwaltung. "Es stehen viele parat", freut sich Stengelin über die große Solidarität, die in den vergangenen Tagen in Bad Dürrheim so schnell gewachsen sei. Dass derzeit mehr Freiwillige parat stehen als Hilfesuchende, wertet Stengelin positiv, so könne das Team aus ersten Fehlern lernen und an Verbesserungen arbeiten.

Bisher gebe es in der Kurstadt zum Glück nur fünf bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus, auch die Zahl der Menschen, die sich in Quarantäne befinden, sei noch nicht hoch. So halte sich auch die Frage nach Hilfe noch in Grenzen. Zumal viele wohl auch die Hilfe von Freunden oder Nachbarn bauen können. Und es gebe eine ganze Bandbreite an Lieferangeboten, ob von Restaurants oder Bäckereien. "Es ist toll, dass es so unterschiedliche Optionen gibt", freut sich Stengelin über die gute Versorgungsmöglichkeiten und das bestehende Netzwerk.

Sollte das Land die Auflagen verschärfen oder die Quarantänefälle steigen, seien die beim Bürgerbüro gemeldeten Helfer sofort einsatzbereit. Ihr Ziel ist es, die großen und kleinen Probleme zu bewältigen, die durch die steigenden Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus entstehen. Niemand sollte Hemmungen haben, um Unterstützung zu bitten, gerade Menschen, die aus Sorge um die Gesundheit das Haus nicht mehr verlassen möchten und jemanden zum Einkaufen benötigen, betont Stengelin. Hilfe im Alltag und bei notwendigen Besorgungen stehe im Mittelpunkt. Dienstleistungen wie Gartenarbeiten decke das Angebot nicht ab. Aber es gebe sicher für jede Notlage den richtigen Helfer und eine passende Lösung. Überhaupt könne sich jeder mit seinen Sorgen rund um Corona an die Stadt oder die Ortsverwaltungen wenden. Denn die Mitarbeiter seien immer auf dem aktuellen Stand und könnten sie an den richtigen Partner vermitteln. Da sehe es die Stadt als ihre Aufgabe an, den Einwohnern zur Seite zu stehen. Und sie sei in der glücklichen Lage, dass sie bei Bedarf über ein ganzes Netzwerk an Freiwilligen verfüge.

Weitere Mitstreiter seien bei der Bürgerbörse jederzeit gefragt, sagt Stengelin. Wer sich über das Kontaktformular im Internet anmelde, bekomme zunächst nur eine kurze Bestätigung. Sobald dann jemand vor Schwierigkeiten stehe, greife die Stadt auf die Helfer zurück, die in den Startlöchern stehen.

Die Stadt Bad Dürrheim hat eine Bürgerbörse zur Unterstützung von Hilfsbedürftigen eingerichtet. Über ein Kontaktformular, eine städtische Corona-Hotline oder per E-Mail können sich Menschen, die Hilfe brauchen oder anbieten, ab sofort melden. Auch weiterhin sind Unterstützer gefragt, die aushelfen können und Menschen, die jetzt nicht mehr weiterwissen, Hilfe anbieten. Dieses Angebot soll schnell und unbürokratisch vermittelt werden. Nicht nur zu diesem Zweck hat die Stadtverwaltung eine städtische Corona-Hotline eingerichtet, um Fragen der Bürger zum Beispiel zu geschlossenen Einrichtungen, abgesagten Veranstaltungen oder den verschiedenen Hilfsangeboten und -gesuchen telefonisch klären zu können. Das Online-Kontakt-Formular ist unter www.bad-duerrheim.info/corona-buergerboerse im Internet abrufbar. Die Service-Mail lautet rathaus@bad-duerrheim.de. Zudem ist eine Kontaktaufnahme mit der Stadtverwaltung unter Telefon 07726/ 66 62 06 oder 07726/66 62 29 montags bis donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 17 Uhr, freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 12 Uhr möglich.