Gänsehautfeeling pur bereitete die Gruppe fermate beim ersten Anhaltspunkt-Gottesdienst im Gemeindesaal der evangelischen Kirche Oberbaldingen. Foto: Klatt Foto: Schwarzwälder Bote

Palmsonntag: Neues Gottesdienstformat begeistert Gläubige

Bad Dürrheim-Oberbaldingen (jdk) Gänsehaut-Feeling vermittelte am Vorabend des Palmsonntags die Gruppe fermate aus Schwelm beim neuen Gottesdienstformat der evangelischen Kirchengemeinde Oberbaldingen. Das Trio aus der Gemeindereferentin Ana Gerhardt sowie Anja Hirt und Damaris Nagel wollen mit den Anhalts-Punkt-Gottesdiensten dreimal im Jahr diese neue Gottesdienstform den Menschen der Region anbieten.

Passend zur Passionszeit ist es der Gesangsformation fermate aus Schwelm gelungen, die Besucher auf eine einfühlsame Weise in die Welt der Passion mitzunehmen. Bereits mit den ersten Takten verlieh die vierköpfigen Begleitband dem Gemeindesaal eine besondere, harmonische Atmosphäre. Stimmig dann die Einladung, den Alltag hinter sich zu lassen und mitzugehen in die Gedankenwelt der Jünger einzutauchen, die das Passahfest zusammen mit Jesus Christus gefeiert haben. Diese Sprechpassion mit verteilten Rollen wurde ebenso von klassischen Chorälen wie modernen Songs und Gospels unterbrochen.

Zollten die Zuhörer nach den ersten Stücken noch Szenenapplaus, verstummte das Klatschen zugunsten nachdenklicher Besinnung. Spürbar die Verzweiflung der Jünger ob der Kreuzigung Jesu, spürbar auch die Gefühlswelt des Gekreuzigten bis hin zum letzten Atemzug – dargestellt am verstummenden Herzschlag durch den Schlagzeuger. Ruhe – absolute Ruhe für einen langen Moment – bevor mit hoffnungsvollen und kräftigen Liedern, auch zum Mitsingen – der Hinweis auf das Osterfest gezeichnet wurde. Zahlreiche farbige Lichtstrahler untermalten die musikalischen Darbietungen ebenso eindrucksvoll wie die bewegenden Bilder von Sieger Köder, die mittels eines Bildprojektors hinter der Band zu sehen waren. Begeistert präsentierte sich dann zum Ende des Abends das Publikum. Mit lang anhaltendem Beifall und Zugaben fordernd, zeigten die Anwesenden, dass dieses Format beste Chancen hat, die Gottesdienstwelt auf der Ostbaar in Zukunft zu ergänzen.

Vor und nach dem fermate Auftritt nutzten die Besucher das Angebot zu Gesprächen und Kennenlernen bei einem kleinen Vesper und leckeren Getränken. Zählten die jüngsten Besucher des Abends zehn Jahre, erstreckte sich die Altersspanne bis hinauf zum 92. Lebensjahr der ältesten Besucherin. Ganz dem Ansinnen der Initiatoren folgend, verfolgte aber mehrheitlich die Altersgruppe bis 40 Jahre diesen überaus gelungenen Start in das neue Gottesdienstformat.

fermate ist in der Musik ein Ruhezeichen, das dem Interpreten anzeigt, dass er in seinem Spiel innehalten soll. In den Anhalts-Punkt-Gottesdiensten soll den Besuchern Gelegenheit gegeben werden, im Alltagsbetrieb innezuhalten und sich mit Fragen des Glaubens und des Christseins auseinander zu setzen.