Inga Vahrenwald stellt im Kunsthaus in Freudenstadt aus. Foto: Ursula Schnidrig

Gut 50 Erwachsene und einige Kinder kamen ins Kunsthaus zur Vernissage der Ausstellung „Blaue Wunder“ mit Bildern von Inga Vahrenwald.

Der Saal war voll, die Sitz- und Stehplätze im Kunsthaus Freudenstadt alle belegt. Eingeladen hatte die Musik- und Kunstschule Freudenstadt. Es ist nicht die erste Ausstellung mit Bildern von Inga Vahrenwald, aber die erste, in der ausschließlich ihre Bilder hängen.

„Auch ein Wunder, dass so viel entstanden ist, bin ich doch eher eine langsame Malerin“, meinte die Künstlerin auf die Frage von Jessika Mast zur Bedeutung des Titels „Blaue Wunder“.

Künste verschmelzen

Die Bilder der Ausstellung entstanden in den Jahren 2018 bis 2023. Wie geht Inga Vahrenwald vor, und was bedeutet Blau für sie? Jessika Mast, Kunstpädagogin und Malerin, versuchte dies mit geschickten Fragen aus Vahrenwald herauszulocken.

Doch vor den Worten erklang Musik. Einfühlsam haben Nadine Thomann und Uta Schumacher drei Stücke für Querflöte und Klavier ausgewählt. Mit „Voyage en hiver“ von der französischen Komponistin Claude Arrieu wurden die Zuhörer in die Welt der blauen Töne entführt. Bei den Klängen mit dem Blick auf die blauen Bilder verschmolzen die zwei Künste. Zwei weitere Stücke, von George Bizet ein Menuett und von Ian Clarke „Deep blue“, passten hervorragend zur Stimmung der Bilder. Eine gelungene und berührend gespielte Eröffnung.

Und nun zum Blau: Da ist auch Inga Vahrenwald überrascht, dass diese Farbe sich so dominant in ihre Bilder gesetzt hat. „Ich bin eine intuitive Malerin“, sagte sie.

Die Entscheidung, zu welcher Farbe oder zu welchem Material sie am Anfang eines Bildes greift, lässt sie aus ihrem Inneren kommen. Sie spürt hinein, lässt es geschehen. Stimmt die Komposition? Muss diese schöne Stelle nicht doch wieder weg, weil das Ganze etwas anderes verlangt? Vahrenwald arbeitet sowohl mit Acrylfarben als auch mit selbst gemachten Lasuren aus Gesteinsmehl wie Marmor, Granit und anderem.        Schicht um Schicht kommt aufs Papier, bis zu 30 Schichten und mehr.

Die Facetten des Blaus

Ein Ringen um eine stimmige Schönheit beginnt. Schönheit, Stimmigkeit, das sei ihr wichtig, ein Bedürfnis. Für sie ist die malerische Gestaltung ein innerer Auftrag. Blau habe für sie viele Facetten; das helle Blau des Himmels, das dunkle Blau des Wassers, das ruhige Blau und das bewegte Blau, das zerrissene oder auch das schleierhafte Blau. Mit Dank an alle Mitwirkenden beschloss Vahrenwald den festlichen Anfang, und das Publikum ließ sich von Bild zu Bild treiben.

Öffnungszeiten Sonntag, 22. Oktober, und Samstag, 11. November, von 10 bis 12 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter 07444/91 16 80 oder 0176/52 85 17 66.