Museumsleiterin Lena Hauser (links) und Museumsmitarbeiterin Heike Roller präsentieren ein besonderes Ausstellungsstück: einen originalen Rennanzug, getragen von Rennfahrer Heinz-Harald Frentzen, gesammelt von Hobbyrennfahrer Wolfgang Merz. Foto: Thomas Fritsch

Sammeln liegt in der Natur des Menschen. Im Nagolder Steinhaus wird am Sonntag, 23. Oktober eine Ausstellung zu diesem Thema eröffnet. 18 Sammler aus Nagold und Umgebung stellen ausgewählte Objekte aus.

Nagold - Was macht einen Menschen zum Sammler? Für Lena Hauser liegt eine Veranlagung zum Sammeln in den menschlichen Genen: "Aus der urzeitlichen Überlebensstrategie von Jägern und Sammlern ist eine Kultur hervorgegangen." Hauser ist seit Februar dieses Jahres Leiterin des Museums im Steinhaus in der Nagolder Badgasse.

Nachdem in der jüngeren Vergangenheit im Steinhaus viel Kunst ausgestellt wurde, zuletzt mit dem Projekt "Kunst auf Abwegen", wollte man in der Zeit vom 23. Oktober bis 22. Januar in eine andere Richtung gehen. Vergleichsweise kurzfristig – normalerweise dauern die Vorbereitungen und Planungen einer Ausstellung rund sechs Monate – wurden mit zwei Aufrufen im Sommer nach Sammlern gesucht, die bereit sind, dem Steinhaus ihre Kollektionen zur Verfügung zu stellen.

Kollektionen, so vielfältig wie die Sammler selbst

Erfreulicherweise war die Resonanz sehr hoch. Schon am Tag des Aufrufs kamen die ersten Rückmeldungen mit sammelbegeisterten Bürgern von Nagold und Umgebung. Aus über 30 Einsendungen wählten Hauser und Museumsmitarbeiterin Heike Roller 18 Sammlungen aus, aus denen auf absehbare Zeit ausgewählte Exponate ausgestellt werden.

So vielseitig wie die Sammler selbst sind die Objekte, die im Steinhaus ausgestellt werden. Mit dabei sind Spucktüten aus Flugzeugen, Brockhaus-Lexika, Diddl-Blätter, Sodaflaschen, Comics und T-Shirts aus Hard Rock-Cafés. Einer der Beteiligten, Wolfgang Merz, der selbst hobbymäßiger Rennfahrer ist, sammelt Objekte aus dem Autosport. Einer seiner Schätze, den Hauser und Roller präsentieren, ist ein original Rennanzug, der von Vizeweltmeister Heinz-Harald Frentzen getragen wurde.

Ausstellung soll Kinder ins Steinhaus locken

Für Hauser – die in ihrer Jugend selbst Diddl-Blätter gesammelt hat – gibt es zwei verschiedene Arten an Sammlern. "Es gibt die systematischen und die unsystematischen Sammler", erklärt sie ihre Theorie. Demnach wüssten systematische Sammler immer genau, was ihnen in ihrer Sammlung noch fehlt und sie machen sich gezielt auf die Suche nach diesen Objekten. Unsystematische Sammler sind dagegen spontaner und sammeln, wann immer sie auf Flohmärkten oder online Gegenstände finden, die gut in ihre Kollektionen passen. Sie alle gemein haben eine gewisse Hartnäckigkeit und eine grenzenlose Neugierde.

Die Hoffnung im Steinhaus ist, dass die Sammlung insbesondere Kinder anlockt. Aber auch andere Sammler können hier auf ihre Kosten kommen: im Steinhaus wird es eine Pinnwand als Tauschbörse für die Besucher geben. Aber auch alle anderen sind zu der Ausstellung eingeladen – Sammeln liegt schließlich in unserer Natur.

INFO

Geschichten vom Sammeln – Die Jagd nach Comics, Spucktüten und Ponys

Eröffnung

Sonntag, 23. Oktober 2022, 14 Uhr – 17 UhrEintritt frei

Ort

Museum im SteinhausBadgasse 372202 Nagold

Öffnungszeiten

Immer Dienstag, Donnerstag, Sonntag und Feiertags14 Uhr – 17 Uhr

Kosten

Eintritt frei

 Führungen von Lena Hauser

Sonntag, 30. Oktober, 15 UhrSonntag, 27. Oktober, 15 UhrSonntag, 11. November, 15 UhrSonntag, 15. Januar, 15 Uhr

Die Teilnahmegebühr beträgt drei Euro, Kinder und Jugendliche dürfen kostenlos teilnehmen. Anmeldung bis vorhergehenden Donnerstag, 12 Uhr unter steinhaus@nagold.de oder Telefon 07452 681-282.