Auf dem Gelände gegenüber den Häusern in der Forststraße sollen die Häuser entstehen. Foto: Hoffmann

Das junge Familien in Neuhausen bauen wollen, begrüßt Ortsvorsteherin Sabine Schuh. Das soll nun mit einer Abrundungssatzung ermöglicht werden.

Königsfeld-Neuhausen - Die Abrundungssatzung "Forststraße West" in Neuhausen war Thema im Gemeinderats-Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr.

Bürgermeister Fritz Link berichtete vom Wunsch dreier Familien, südlich der Forststraße ein Einfamilien- und ein Doppelhaus zu errichten. Alternativen in anderen Ortsteilen gebe es nicht.

Der frühere Ortschaftsrat habe sich noch gegen die Bebauung ausgesprochen, der aktuelle aber vor wenigen Tagen dafür gestimmt. Eine südliche Bebauung der bisher nur einseitig bebauten Straße sei ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Mit der Ausweisung müsse man sich am Bestand im Norden orientieren, das Landratsamt habe einer Fläche von etwa 3300 Quadratmetern zugestimmt.

Baulücken werden geprüft

Link ging auf verschiedene, schriftlich geäußerte Einwände von Nachbarn ein. Demnach erfolgte die Ablehnung anderer Vorhaben vor 15 Jahren zum Teil, weil diese im Außenbereich lagen oder eine Bebauung bisher nicht zulässig war.

Nicht nachvollziehbar sei die Aussage, es handle sich um wertvolles Kulturland. Das Vorkommen schützenswerter Arten werde untersucht und bewertet, dann müsse ein Ausgleich geschaffen werden. Die Abrundungssatzung sei kein Ausufern in die freie Landschaft, sondern entspreche der historischen Siedlungsstruktur eines Straßendorfes.

Nachverdichtung im Zentralbereich wäre wünschenswert, allerdings stünden im Zentrum keine Grundstücke zur Verfügung oder müssten über ein längerfristiges Verfahren erschlossen werden. Hier gehe es um die kurzfristige Umsetzung. Angemahnte Probleme mit der Kanalisation seien der Verwaltung nicht bekannt.

Ortsvorsteherin Sabine Schuh erklärte, dass sämtliche Baulücken geprüft wurden, aber keine davon zur Verfügung steht. Der schöne Blick in die Landschaft gehe bei der geplanten Bebauung nicht verloren. Sie begrüße es, dass junge Familien im Ort bleiben wollen. Der Ortschaftsrat sehe das genauso.

Link berichtete über den Wunsch eines Nachbarn, angrenzend auf einem noch zu erwerbenden Geländestreifen einen Carport zu bauen, was unproblematisch sei. Stefan Giesel pochte auf die Erfüllung dieses Anliegens und befürwortete die Abrundungssatzung.

Größe bemängelt

Beate Meier fragte, ob angesichts der sehr großen Grundstücke eine Stichstraße nötig wäre. Das ist laut Link derzeit nicht zugelassen, eine erweiterte Bebauung müsste im nächsten Flächennutzungsplan abgewogen werden.

Thomas Fiehn nannte das Gebiet "prädestiniert für eine Abrundung". Zur von Nachbarn bemängelten Größe der Grundstücke erklärte er, dass es andernorts mindestens genauso große gebe. Ihm scheine das ein bisschen wie Besitzstandswahrung, das sei nicht in Ordnung.

Bernd Möller sah das ähnlich. Er wunderte sich darüber, dass Nachbarn andere Flächen als Bauland vorgeschlagen hatten bei denen man auch fragen könne, ob sie Kulturland seien. Das sei nicht ganz fair, so Möller, der die Abrundung "in Ordnung" fand. Der Ausschuss stimmte der Abrundungssatzung zu.