Nun ist es offiziell: Präsident Claus Vogt geht als Verlierer aus dem Machtkampf beim VfB Stuttgart. Er wurde vom Aufsichtsrat am Dienstag als Vorsitzender abgewählt.
Claus Vogt ist nicht länger Aufsichtsratsvorsitzender der VfB Stuttgart AG. Wie der Club am Dienstagabend bekannt gab, wurde Tanja Gönner an die Spitze des Kontrollgremiums gewählt. „Ich freue mich über das große Vertrauen und die neue Herausforderung. Ich versichere allen Mitgliedern, in engem Austausch mit ihnen die Interessen des Vereins bei allen wichtigen Entscheidungen zu vertreten“, wird die 54-jährige frühere CDU-Ministerin zitiert. Peter Schymon wurde in der außerordentlichen Sitzung am Dienstag als Stellvertreter bestätigt, Vereinspräsident Vogt bleibt dem elfköpfigen Gremium als einfaches Mitglied erhalten.
Dem Wechsel vorausgegangen war der Wunsch von Anteilseigner Porsche nach einer personellen Veränderung an der Spitze des Aufsichtsrats. Vogt hatte zuletzt an Rückhalt eingebüßt – seine Demission ist nun die Folge. Als Präsident des Hauptvereins ist er noch bis 2025 gewählt. Eine Stellungnahme gab es von ihm in der Vereinsmitteilung nicht.
Die Entscheidung hatte sich angebahnt, wird jedoch für Diskussionen, Unruhe und auch Proteste sorgen. Schließlich war den VfB-Mitgliedern im Sommer 2017 zugesagt worden, der Vereinspräsident sei stets der Aufsichtsratschef der VfB AG. Damals wurde die Ausgliederung der Profisparte in ebenjene AG vollzogen – mit der Zustimmung einer deutlichen Mehrheit der Mitglieder. Dieses Versprechen, das schriftlich nicht fixiert ist, wurde nun gebrochen. Auch, weil Claus Vogt nicht zum ersten Mal fachlich in der Kritik stand. Dem Aufsichtsrat gehören neben Gönner, Schymon und Vogt noch Rainer Adrion, Christian Riethmüller, Beate Beck-Deharde, Alexander Kläger, Tobias Röschl, Lutz Meschke, Albrecht Reimold und Franz Reiner an.