Weil die Telekom auf dem Dach der Kirchberghalle eine Mobilfunkantenne samt Mast installieren will, sorgen sich Eltern um die Strahlenbelastung der Kindergarten- und Schulkinder in unmittelbarer Nachbarschaft. Foto: Herzog

Der geplante Funkmast auf dem Dach der Kirchberghalle sorgt für beunruhigte Bürger, weil in unmittelbarer Nachbarschaft Schule und Kindergarten angesiedelt sind.

In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats beschwerten sich mehrere Bürgerinnen in der Einwohnerfragestunde über die ihrer Meinung nach dürftige Kommunikation der Verwaltung zum geplanten Sendemast. Sie wollten wissen, ob dieser 20 Meter oder gar 30 Meter hoch sein werde.

Ortsvorsteher Reiner Ullrich war sich hinsichtlich der Kommunikation keiner Schuld bewusst. Die Schul- und Kindergartenleitung seien informiert worden mit der Bitte, die Info an den jeweiligen Elternbeirat weiterzugeben. Auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde und in der Tagespresse sei darüber berichtet worden. „Es wäre also möglich gewesen, Kenntnis davon zu haben. Letztlich liegt es an den Leitungen, wie sie das weitergeben“, betonte Ullrich.

Fehlendes Netz wurde lange bemängelt

Die Deutsche Telekom beabsichtige die Installation einer Mobilfunkantenne auf dem Dach der Kirchberghalle, um die mangelnde Netzabdeckung im Ort zu verbessern. Er wisse von einer Höhe von 20 Metern, einschließlich des Gebäudes. Die Strahlenbelastung müsse unterhalb der von der Bundesnetzagentur vorgegebenen Grenzwerte liegen. Der Nachweis sei durch die Telekom zu erbringen, die das Gebäude zunächst prüfe, ob die Installation eines Masts statisch überhaupt möglich sei. „Bis die Antenne installiert wird, vergeht sicher noch ein Jahr. Wenn die Machbarkeitsuntersuchung durchgeführt wurde, kann das im Ratsgremium besprochen werden“, stellte der Ortsvorsteher in Aussicht.

Ganzen Ort abdecken

Nach Auskunft von Tiefbauamtsleiter Konrad Ginter werde die Höhe der Antenne berechnet, um die erforderliche Netzabdeckung zu bekommen. Im direkten Umfeld der Antenne sei die Strahlenbelastung am geringsten. Weil die Halle circa zwölf Meter hoch sei, werde die Antennenhöhe aus statischen Gründen 20 Meter sicher nicht überschreiten. „Ich verstehe die Emotionen. Aber seit rund 15 Jahren wird in Waldmössingen über die schlechte Mobilfunkversorgung geklagt. Die Installation einer Antenne wäre auch auf der Kastellhalle möglich. Von dort kann aber nicht der ganze Ort abgedeckt werden und wäre für die Telekom nicht wirtschaftlich“, erläuterte Ginter.

Bürgerin recherchiert im Internet

Eine weitere Bürgerin hatte im Internet recherchiert und sprach von größerer Strahlenbelastung im Kegel der Antenne. Ihre Behauptung, dass im Kindergarten und der Grundschule kein Kind ein Handy besitze, wollten ihr allerdings die Räte nicht glauben. Eine andere Bürgerin erkundigte sich, ob die Grenzwerte für bewohnte Gebiete niedriger sind, wenn ein Sendemast im Außenbereich stehe. Zu genauen Werten, bat Ginter um Verständnis, dürfe er sich nicht äußern und sei auch nicht die Aufgabe der Stadt. Die Telekom müsse die Grenzwerte einhalten, da müsse man sich auf die Gutachten verlassen.

„Jeden persönlich informieren“

Eine weitere Bürgerin befürchtete, dass außer der Telekom weitere Mobilfunkanbieter noch Antennen installieren könnten und die Strahlenbelastung entsprechend größer werde. Sie rügte die Verwaltung, dass zumindest die Anwohner rund um die Kirchberghalle hätten persönlich informiert werden sollen. „Das sehe ich anders, die Ortsverwaltung ist ihrer Pflicht nachgekommen“, konterte Ullrich und legte nach: „Dann hätten wir alle Einwohner benachrichtigen müssen, weil theoretisch jeder davon betroffen sein könnte. Der Ortschaftsrat hat sich für einen Funkmast ausgesprochen. Falls er neu entscheiden will, muss er ein halbes Jahr warten.“

Eine weitere Bürgerin sorgte sich, wenn auch noch 5G draufgesattelt werde, seien die Grenzwerte nicht mehr einzuhalten. Laut Ginter gibt es unterschiedliche G-Netze. Ein solches werde bestimmt draufkommen. Nicht aber das Kurzwellige, das sei noch nicht genehmigt, verwies der Tiefbauamtsleiter.