Kleine Eishockeyspieler und ihre Familien würden durch die neuen Beschlüsse geradezu abgestraft, beklagt der Sportverband. Foto: Bombardi

Die Mitglieder des Sportverbands sind stocksauer – in einem offenen Brief machen sie ihrem "Unmut" und ihrem "Entsetzen" über die Entscheidungen zu den Hallenmieten und den Energiesparmaßnahmen Luft.

Villingen-Schwenningen - Mehr als zwei Seiten, unterschrieben von 26 genannten Sportvereinen "und vielen mehr" sowie dem Sportverband Villingen-Schwenningen selbst, umfasst das Schreiben, das am Mittwochabend per E-Mail auf die Reise ging.

Ganz klar gegen das Ehrenamt

"Ich erhöhe den Mietern die Miete und drehe ihnen zum Dank die Dusche und Heizung ab" – anders ließen sich, so die Beschwerdeführer, die getroffenen Entscheidungen der Stadtpolitik wohl kaum auf den Punkt bringen. Es seien "klare Entscheidungen gegen das Ehrenamt", und das im Anschluss an einer der schwierigsten Zeiten, die sie durchleben müssten. Das treffe jeden Sportler – "und Wähler in Personalunion" tief ins Mark.

Mit den getroffenen Entscheidungen sei eine katastrophale Situation geschaffen worden. Ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Gebühren, mit der Förderung des Sports in Villingen-Schwenningen "nicht mehr im Geringsten vereinbar". Ziel sei ein einheitliches, nachvollziehbares Werk gewesen, das Ergebnis hingegen: "Setzen 6!" Mehrkosten von vielen tausend Euro pro Jahr lasteten bereits auf den Vereinen, müssten auf die Mitglieder umgelegt werden. Verschiedene Sportarten würden "fast willkürlich" ungleich behandelt – eine Sonderregelung für den kostenintensiveren Schwimmsport habe man getroffen, den Eishockeysport aber "quasi ignoriert und abgestraft" in Form einer Gebührenerhöhung um das Achtfache.

Und obendrauf die Absenkung der Temperatur in den Sporthallen auf 17 Grad und das Abschalten der Warmwasserbereitung in den 27 Turn- und Sporthallen sowie 15 Sportplatzanlagen der Stadt – "wir zwingen Sportler, die mehrere hundert Kilometer für einen Spieltag oder eine Sportveranstaltung nach Villingen-Schwenningen anreisen, verschwitzt den Heimweg anzutreten".

Trainingsbetrieb bleibt schon auf der Strecke

Was sich der Sportverband und die Vereine stattdessen in Zeiten der Energiekrise, die auch ihnen bewusst sei, gewünscht hätten? Effektive Einsparungen "mit Sinn und Verstand und nicht durch puren Aktionismus". Sie sehen für die Hallen ein Schimmel- und Legionellenrisiko. Und für die Vereine hätten die Entscheidungen schon jetzt bittere Konsequenzen: Es gebe teilweise einen Rückgang im Trainingsbetrieb um 50 Prozent, "besonders betroffen sind die Kinder- und Jugendarbeit und Angebote für Eltern mit kleinen Kindern", ebenso der Reha- und Gesundheitssport, informiert der Sportverband und setzt hinzu: "Wollen wir hier nach Corona schon wieder den so wichtigen Kinder- und Jugendsport einschränken?"

Vereine erheben klare Forderungen

"Wir fordern Sie nachdrücklich auf, die Temperatur in den Sportstätten auf 20 Grad anzuheben und die Warmwasserversorgung auf einem energetisch sinnvollen Leben wiederherzustellen", machen die Unterzeichner deutlich und auch die Erhöhungen der Nutzungsbeiträge gehören in ihren Augen "nochmals generell infrage" gestellt, "dass VS auch weiterhin für ›Vielfalt Sport‹ und nicht für ›verdammt schlecht‹ steht".