Der Landkreis will die leer stehende Jugendherberge Lochen in Balingen künftig zur Unterbringung von Asylbewerbern nutzen.
Balingen - Der Zollernalbkreis nutzt künftig die leerstehende Jugendherberge Lochen in Balingen für die sogenannte vorläufige Unterbringung von Asylbewerbern.
Voraussichtlich von Dezember an und befristet auf zwei Jahre, soll das Gebäude der Jugendherberge Lochen genutzt werden. Das ist das Ergebnis eines Vor-Ort-Termins und von Gesprächen zwischen Vertretern des baden-württembergischen Jugendherbergsverbands als Eigentümer, der Stadt Balingen als Baurechtsbehörde sowie des Landratsamts.
Sanierungsarbeiten notwendig
Der Betrieb der Jugendherberge ruht seit 2020. Nach den derzeitigen Planungen können bis zu 100 Asylbewerber in dem Gebäude untergebracht werden. Vor dem Einzug der ersten Menschen sind allerdings umfangreiche Instandsetzungsarbeiten notwendig. Diese werden unter der Regie des Amts für Zuwanderung und Integration ausgeführt.
Zahl der Geflüchteten steigt
Während derzeit nur wenige Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland ankommen, nimmt die Anzahl der Asylbewerber wieder deutlich zu. Dem Zollernalbkreis wurden für Oktober 80 Asylbewerber zugewiesen, im November ist mit einer noch höheren Zahl zu rechnen.
Die vorhandenen Unterbringungskapazitäten des Landkreises sind jedoch erschöpft. Das Ankunftszentrum in Meßstetten ist ausschließlich für Kriegsvertriebene aus der Ukraine gedacht.
Link: "Wir sind dankbar"
"Wir sind seit längerem auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber und konnten bislang nur kleinere Immobilien akquirieren. Wir sind dankbar, dass uns das Deutsche Jugendherbergswerk kurzfristig das leerstehende Gebäude zur Nutzung überlässt", betont der Sozial- und Rechtsdezernent des Landkreises, Georg Link.