Auch in diesem Jahr können Äpfel wieder in Sulz zur Weiterverarbeitung abgegeben werden. Foto: dpa

Die Firma Getränke Maier auf Sulz-Kastell hat geschlossen. Doch Bärbel Maier will auch wie in den vergangenen Jahren dafür sorgen, dass in Sulz Äpfel abgeliefert und dann weiterverarbeitet werden können. Sie fühlt sich verantwortlich.

Sulz - Zusammen mit dem Stromversorger, der den Anschluss bereitstellt, habe Maier organisiert, dass die Apfelabgabe "gleich wie oben", also so wie auf Kastell, abläuft. Starten soll die Aktion am Samstag, 3. September, am neuen Standort in der Weilerstraße in Sulz auf dem Freibadparkplatz. "Für Container und Förderband ist gesorgt", sagt Maier. Und Boxen könne man auch wieder ausleihen.

Nun stellt die Stadt Sulz also den Freibadparkplatz bereit. "Über den Wöhrd haben wir auch nachgedacht", erzählt Sabrina Glöckler von der Stadtverwaltung Sulz, aber das sei nicht ideal, da man den Wöhrd dann komplett hätte sperren müssen. Jetzt überschneide sich die Apfelablieferung zwar ein bisschen mit der Freibadzeit, jedoch stünden rund ums Freibad ja noch weitere Parkplätze zur Verfügung. Wieso also nicht das Obst abgeben und dann eine Runde schwimmen gehen?

Durchschnittsmenge liegt zwischen 300 und 600 Tonnen

Im vergangenen Jahr fiel die Apfelernte laut Maier gut aus. "Es wurden viele Äpfel abgegeben." Die zwei Jahre zuvor jedoch sei die Ernte schlecht gewesen. Die starken Schwankungen führen dazu, dass der Durchschnittswert der abgegebenen Äpfel irgendwo zwischen der breiten Spanne von 300 und 600 Tonnen liege. Auch Birnen werden angenommen.

"Für dieses Jahr vermute ich leider eine eher schlechte Ernte", prognostiziert Maier. Ein Viertel bis ein Drittel der Äpfel lägen bereits auf dem Boden. "Das was unten liegt, ist kein gutes Obst. Das möchte man auch nicht als Sulzer Apfelsaft trinken", meint Maier.

Bäume in städtischem Besitz sind mit gelbem Punkt gekennzeichnet

Die Äpfel werden dann zur Firma Widemann an den Bodensee transportiert und dort weiterverarbeitet. An einem Wochenende werde zudem ein Container der Firma Stingel aufgestellt. Privatpersonen aus Sulz und den Sulzer Teilorten sind dann dazu aufgerufen, Äpfel abzugeben, die zum beliebten "3 Täler"-Apfelsaft verarbeitet werden. Natürlich werde hierfür auch das Obst der städtischen Bäume verarbeitet. Eine Tonne aus jedem Stadtteil sei wünschenswert, zehn Tonnen werden also insgesamt angesteuert.

Die Bäume, die in städtischem Besitz sind, haben laut Sabrina Glöckle einen gelben Punkt als Markierung. "Nach der offiziellen Lese dürfen Bürger dort auch privat lesen." Es handle sich hierbei um rund 1000 Bäume.

Baywa-Zentrale in Neckarhausen ist geschlossen

In der Umgebung sei es mittlerweile schwierig geworden, sein Obst überhaupt noch abzugeben, meint Maier. In Rottweil gebe es ihres Wissens keine Annahmestelle und auch die Baywa-Zentrale in Neckarhausen sei mittlerweile geschlossen.

"Vor vier Jahren", erinnert sich Maier, "kamen sogar Leute aus Waldmössingen mit ihren vier Säcken zu uns." Damals habe es so viele Äpfel gegeben, dass es selbst in Sulz zum Annahmestopp kam. Sie vermutet, dass es dieses Problem im Jahr 2022 nicht geben wird.